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Gerry Weber zieht Rekorde an

Modehersteller will Umsatz in fünf Jahren verdoppeln - 200 neue Jobs

Von Edgar Fels
Düsseldorf/Halle (WB). Der Haller Modehersteller Gerry Weber hat im Geschäftsjahr 2005/2006 dank eines günstigen Wareneinkaufs und weiterer eigener Geschäfte sein bislang bestes Ergebnis in der Unternehmensgeschichte erzielt.

Der Umsatz stieg um knapp 14 Prozent auf 443 Millionen Euro, der Vorsteuergewinn kletterte kräftig von 30,4 auf 41 Millionen Euro. »Damit haben wir neue Rekordwerte erzielt, die die Dimension der vergangenen Jahre deutlich hinter sich lassen«, stellte Vorstandsvorsitzender Gerhard Weber gestern in Düsseldorf fest.
Webers Wachstumsziele sind damit noch nicht erschöpft. Mit noch mehr eigenen Geschäften und verstärkter Expansion im Ausland will der Modehersteller seinen Umsatz in fünf Jahren verdoppeln. »Die aktuellen Auftragseingänge für Frühjahr/Sommer liegen bereits deutlich über denen des Vorjahres«, sagte Weber. Die Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende in Höhe von 0,40 Euro je Aktie erhalten.
Gerry Weber hat vor allem im Ausland gut verdient. Dort stiegen die Umsätze um 20, im Inland um sieben Prozent. Als Grund für den Erfolg nennt Weber einerseits den günstigen Einkauf der Ware in Fernost (60 Prozent) und der Türkei (24) sowie andererseits das Konzept, die Mode in eigenen Geschäften zu verkaufen. 50 der 129 »Houses of Gerry Weber« betreibt der Konzern in Eigenregie und hat damit 60 (Vorjahr 40) Millionen Euro Umsatz erlöst. Dieser Bereich steuert bereits 13,5 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Die anderen 79 Gerry-Weber-Häuser werden von Franchisepartnern geführt. Im laufenden Jahr seien 70 Neueröffnungen eigener Geschäfte geplant. Mittelfristig möchte der Konzern 40 Prozent seiner Produkte in seinen »Houses of Gerry Weber« verkaufen.
Als Beispiel für den wirtschaftlichen Erfolg führte Gerhard Weber das neue »House of Gerry Weber« in Wien an. Es habe sich zu einem der erfolgreichsten Standorte entwickelt. Die Umsätze pro Quadratmeter seien auf gut 11000 Euro gestiegen. Weitere Flaggschiff-Geschäfte führt Weber in London und Hamburg. Hinzu kommen Vertriebsallianzen mit dem Einzelhandel - aktuell etwa 1000 Shop-in-Shop-Flächen. Jährlich sollen 100 Flächen hinzukommen. Zwei Drittel seines Umsatzes macht der Haller Modehersteller mit seiner Top-Marke Gerry Weber, es folgen die Marken Taifun (25 Prozent) und Samoon (7,3 Prozent).
Den Einstieg des Fondsmanagers Florian Homm, der kürzlich 3,3 Prozent Gerry-Weber-Aktien kaufte, sieht Weber gelassen. Er und Vorstand Udo Hardieck hätten zuletzt eigene Aktien zugekauft. Weber: »Zusammen halten wir jetzt mehr als 50 Prozent.« Weber sagte, er habe Homm einmal auf Mallorca getroffen, aber nur oberflächlich kennen gelernt.

Artikel vom 01.03.2007