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Wenn das Laufen zur Sucht wird

Joggen ist gesund - aber nur in Maßen.

Bielefeld (WB/hu). Wer Sport treibt, lebt gesünder. Doch Sport kann auch krank machen, wenn er zur Sucht wird. »Etwa ein Prozent der Deutschen und sieben Prozent der Menschen, die regelmäßig zum Beispiel joggen, betreiben Sport zwanghaft«, sagt Prof. Dr. Thomas Schack, Sportwissenschaftler an der Universität Bielefeld. Er ist einer der weltweit anerkanntesten Experten, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Wer unter Sportsucht leidet, braucht immer längere und härtere Trainingseinheiten, um ein Glücksgefühl zu erleben. Dabei missachten die Betroffenen auch körperliche Warnsignale, laufen trotz Krankheit oder Verletzung. Oft werden Freundeskreise und Familien zerstört, weil der Sport zum alleinigen Lebensinhalt wird.
Auslöser der Sportsucht sind laut Schack nicht wie bislang angenommen bei der Belastung ausgeschüttete Glückshormone, sondern Persönlichkeit und Umfeld der Süchtigen. Sie versuchen, Misserfolge auszugleichen, in dem sie beim Training immer bessere Leistungen bringen.Lokalteil

Artikel vom 02.03.2007