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Mörder narrt Bewacher

Nach Haftentlassung 32 Polizisten im Einsatz


Quedlinburg (dpa). Ein nach fast 22 Jahren aus dem Gefängnis entlassener Frauenmörder aus Quedlinburg (Sachsen-Anhalt) wird weiterhin von der Polizei überwacht. Der 40-Jährige habe mehrfach gegen Auflagen verstoßen, zum Beispiel seinen Landkreis verlassen oder sich nicht bei der Polizei gemeldet.
Der verurteilte Mörder war Ende 2006 auf freien Fuß gekommen, nachdem mehrere Gerichte eine nachträgliche Sicherungsverwahrung abgelehnt hatten. Seit seiner Haftentlassung wird der Quedlinburger von 32 Polizisten im Schichtsystem rund um die Uhr überwacht. Kürzlich gelang es ihm, seinen Bewachern für eine Nacht zu entrinnen und sich außerhalb seines Landkreises in einem Bordell zu vergnügen. Wegen der wiederholten Verstöße auch gegen die Meldeauflagen erhob die Staatsanwaltschaft Halberstadt inzwischen Anklage gegen den Mann. Der Quedlinburger hatte 1984 eine Frau ermordet, weil sie keinen Sex mit ihm haben wollte. 1992 - kurz nach seiner zwischenzeitlichen Haftentlassung - hatte er eine Frau niedergestochen, die schwer verletzt überlebte. Zurück ins Gefängnis müsse er deswegen im konkreten Fall wohl aber nicht.

Artikel vom 01.03.2007