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Delbrück wird zur Autostadt

Erste Sportwagen-Fabrik Ostwestfalens entsteht - »Artega GT« rollt an

Von Jürgen Spies
und Karl Pickhardt
Delbrück (WB). Die Stadt Delbrück (Kreis Paderborn) wird zur Autostadt: Die Artega Automobil GmbH & Co. KG will dort noch in diesem Jahr eine Sportwagenproduktion aufbauen. Initiator des in Ostwestfalen einzigartigen Projekts ist Klaus-Dieter Frers, Vorstandsvorsitzender der Paragon AG.
Klaus Dieter Frers, Vorstandschef der Paragon AG, ist Initiator des Sportwagen-Projekts.
Auf einem etwa 30 000 Quadratmeter großen Areal am Delbrücker Stadtrand legt Artega bereits in diesem Monat den Grundstein des Autowerkes. Die ersten Fahrzeuge will der Autobauer Mitte 2008 an Kunden ausliefern. Bis dahin sollen Handelspartner in sechs deutschen Städten gefunden sein. Hinzu kommen Repräsentanten in Europa und Vertriebsideen für den übrigen Weltmarkt.
Der »Artega GT« - so der Name des Sportwagens für ein internationales Publikum - wird in einer Kleinserie in Delbrück entwickelt und gebaut. Jährlich sollen etwa 500 Fahrzeuge entstehen, der Preis liegt bei 75 000 Euro. Die Auto-Schmiede wird 30 bis 40 Mitarbeiter beschäftigen.
Klaus-Dieter Frers (54), Chef der börsennotierten Paragon AG, erfolgreicher Unternehmer, Hobby-Rennfahrer und Ideengeber für das Sportwagen-Coupé, nutzte seine weitreichenden Kontakte in der Automobilbranche, um vom Start weg eine bestmögliche Erfolgsbasis zu schaffen. Für das ehrgeizige Sportwagen-Projekt holte er namhafte Designer, Produktionsexperten und Berater ins Boot. Geschäftsführer der Artega GmbH ist Dr. Elmar Hartwig, als Investor tritt eine Tochter der HVB-Bank auf. Die Gebäude stellt die Frers-Grundstückverwaltungs-GmbH zur Verfügung.
Für die Paragon AG, Weltmarktführer bei Luftgütesensoren in Fahrzeugen sowie bedeutender Lieferant von Klimasystemen, Car-Media, Anzeige- und Bedienelementen, stellt der Artega GT ein einzigartiges Referenzobjekt dar. Alles, was Paragon bereits an innovativen Innenraumsystemen vorhält und noch entwickeln wird, bekommt der Artega GT mit an Bord.
Fachleute der Branche sind schon jetzt überzeugt, dass der Sportflitzer aus Delbrück zu den »Hinguckern« und Überraschungen auf dem Genfer Auto Salon zählen wird. Das Design stammt von Henrik Fisker; er schneiderte eine kompekte, 1,18 Meter hohe, kohlefaserverstärkte Kunststoffkarosserie, lediglich 3,95 Meter lang - aber 1,87 Meter breit. Herzstück ist ein 3,6-Liter-Sechszylinder von VW im Heck. Die Höchstgeschwindigkeit soll bei 270 km/h liegen, den Spurt von 0 auf 100 könnte das etwa 1050 Kilogramm schwere Coupé in knapp fünf Sekunden meistern.
Trotz aller Sportlichkeit möchten die Autobauer dem Artega GT absolute Alltagstauglichkeit mit auf den Weg geben. Die Technik entwickelte der frühere Porsche-Konstukteur Hardy Essig. Als Berater steht der frühere BMW-Manager und Chef der Marken Rolls-Royce, Alfa Romeo und Maserati, Karl-Heinz Kalbfell, an der Seite von Klaus Dieter Frers.
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Artikel vom 01.03.2007