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Chef-Streit
kommt auf
den Tisch

Ex-Präsident kontra DFB


Berlin (dpa). Die Chefs des deutschen Fußballs kämpfen schon um die nächste WM, beim Gipfeltreffen von Franz Beckenbauer und Kollegen aber sollen endlich auch Lösungen im Endlos-Streit mit dem ehemaligen DFB- Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder her. Wenn sich heute in Berlin die Spitze des nationalen Verbandes, das Organisationskomitee der »Sommermärchen-WM« sowie weitere Führungskräfte aus Sport und Politik treffen, wird es offiziell um die Endabrechnung der Weltmeisterschaft 2006 und um die Bewerbung für die Frauen-WM im Jahr 2011 gehen.
In den Gesprächsrunden wird aber auch die Rolle des im DFB ungeliebten »MV« diskutiert, der durch den späten Aufstieg zum Vizepräsidenten der Europäischen Fußball-Union verlorene Macht überraschend zurück bekam.
Das Tischtuch zwischen Mayer-Vorfelder, das schon in der Zeit der präsendialen Doppelspitzen mit dem jetzigen Chef Theo Zwanziger kräftig zerfasert war, ist inzwischen ganz zerschnitten. Seit Wochen ist der offizielle Kontakt zwischen abgebrochen.
Der Verband entzog »MV« die Insignien wie Auto, Chauffeur, Referent oder Sekretärin, was den 73-Jährige sehr erboste. Er vertrete ja in Europa weiter die Interessen des deutschen Fußballs, meinte Mayer-Vorfelder, der beim Gipfel in Berlin seit längerem wieder mit seinen einstigen Kollegen an einen Tisch sitzen wird.
Aber auch die Liga staunte über einige wundersame Äußerungen von Mayer-Vorfelder, der beispielsweise den CDU-Politiker Friedrich Merz für das Amt des DFL-Präsidenten vorgeschlagen hatte. Das grundlegende Problem: Als »Vize« des neuen UEFA-Präsidenten Michel Platini hat Mayer-Vorfelder die kommenden zwei Jahre großen Einfluss auf Entscheidungen, die den DFB und die Bundesliga betreffen.

Artikel vom 01.03.2007