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»14 Stunden
Schule zu viel«

SPD und Grüne kritisieren CDU


Bielefeld (WB). Auf heftige Kritik ist der Vorschlag der CDU in Bielefeld gestoßen, die Betreuungszeiten in vier offenen Ganztagsschulen (OGS) auf 21 Uhr auszudehnen (wir berichteten gestern). So drängt sich der SPD nicht nur der Eindruck auf, »dass sich die CDU an dieser Stelle mit fremden Federn schmücken möchte, weil sie selbst zunächst zögerlich den Startschuss verpasst hat und nun auf einen fahrenden Zug aufspringen möchte«.
Ein innovatives Betreuungskonzept aus dem Bereich der Kindertagesstätten lasse sich auch nicht eins zu eins auf die OGS anwenden, erklären die Sozialdemokraten in einer gestern verbreiteten Stellungsnahme. Schließlich würden die Einen in der Regel erst nachmittags gebracht, die Anderen hätten dagegen bei Verwirklichung des Unionsmodells rund 14 Stunden in der Grundschule zu verbringen. »Nach unserer Auffassung sollten Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren um 21 Uhr schon im Bett liegen und nicht erst aus der OGS abgeholt werden«, betont Nicolas Tsapos, jugendpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion.
»Wann sollen die Kinder den nötigen Schlaf bekommen? fragen auch die Grünen. Ihrer Ansicht nach schießt die Christlich-Demokratische Union im »Wettrennen« um den Pokal der kinderfreundlichsten Kommune weit übers Ziel hinaus. Fraktionsvorsitzende Dr. Inge Schulze: »Bei allem Bemühen um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Nach 17.30 Uhr müssen Schulkinder zu Hause und nicht in Einrichtungen betreut werden. Wenn es darum geht, alleinerziehende Eltern im Schichtdienst zu unterstützen, dann muss im Zweifelsfall für eine Betreuung in den Familien gesorgt werden.«

Artikel vom 28.02.2007