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Tierpension: Aidshilfe
stellt nun den Bauantrag

Pläne für Standort an der Spenger Straße präsentiert

Von Matthias Meyer zur Heyde
Bielefeld (WB). Noch in dieser Woche reicht die Aidshilfe den Bauantrag für ihre geplante Tierpension ein. Vier Wochen bis drei Monate später, sobald die Baugenehmigung vorliegt, soll der Um- und Neubau an der Spenger Straße 109 und 113 beginnen.

Die in erster Reihe (direkt an der Spenger Straße) stehenden, recht verwahrlosten Häuser werden nach den Plänen des Bielefelder Architekten Heribert Moers renoviert und umgebaut. Nr. 113 wird das Haupthaus mit Rezeption, Büro, Bad und Sozialraum im Parterre sowie der Katzen-, Kleintier- und Vogelstation im Obergeschoss.
In zweiter Reihe wird - in zwei Bauabschnitten - jeweils ein Hundehaus errichtet, das von Ausläufen umgeben ist. im Westen und Norden schließen sich sechs Freilaufflächen an; eine fällt weg, sobald im zweiten Bauabschnitt (in etwa zwei bis drei Jahren) das zweite Hundehaus gebaut wird.
Nach Angaben Peter Strucks, des Geschäftsführers der Aidshilfe, verschlingt der erste Bauabschnitt, der spätestens vor den Herbstferien beendet sein soll, 150 000 Euro aus Mitteln der Aidshilfe und des stadteigenen Immobilienservicebetriebs (ISB). »Wir ziehen in die Häuser als Mieter ein«, sagt Struck.
»Jeder Hund kann sechs Stunden des Tages draußen verbringen«, erklärt Architekt Moers. »Vier Stunden auf den Gruppenfreilaufflächen plus zwei Stunden auf dem Auslauf vor seiner Box, dem Hunderaum.« Die Hunde dürfen in der Zeit von 8.00 bis 13 Uhr sowie von 15 bis 19 Uhr unter freiem Himmel sein; zu den übrigen Zeiten herrscht Mittags- bzw. Nachtruhe. Die Tierpension nimmt maximal 16 Katzen und eine nicht näher zu beziffernde Zahl an Kleintieren auf, die stets im Haupthaus bleiben.
Nach Süden - zum Grundstück des Nachbarn in Nr. 144 hin -, nach Norden sowie nach Osten - zur Straße hin - werden auf steinernem Fundament Lärmschutzwände aus Holz errichtet, die an manchen Stellen 2,50 Meter, an anderen Stellen zwei Meter hoch sind. Diese Seiten des Areals werden zudem »dicht abgepflanzt«.
»Nach einem Gutachten des Sennestädter Ingenieurbüros Klaus Beckenbauer wird der Lärmpegel tagsüber bei 52,5 Dezibel [dB/A] liegen - erlaubt sind in diesem Mischgebiet 55 dB/A«, sagt Moers. »Nachts erreichen wir Werte von 35 dB/A statt der zulässigen 40 dB/A.«
»Wir wollen uns im Schichtbetrieb rund um die Uhr um die Tiere kümmern«, erklärt Projektleiterin Henny Wendt. »Derzeit nehmen 20 Personen an der Maßnahme teil und werden in Tierpflege, Sozialkompetenz - Umgang mit Kunden - und EDV geschult. 16 von ihnen haben bereits den auch ÝHundeführerscheinÜ genannten Sachkundenachweis absolviert.« Weitergehende Qualifikationen seien jederzeit möglich: »Wir kooperieren mit dem Tierheim Vlotho, und die Teilnehmer machen Praktika im Bielefelder Tierheim in Senne und im Tierpark Olderdissen.«
Angelika Vogel, Vorsitzende der Aidshilfe, hofft, dass zu den Herbstferien die ersten vierbeinigen Pensionsgäste einziehen können. Gestern Abend wollte sie den skeptischen Anwohnern das Projekt vorstellen. Die aus dem EU-Sozialfonds mit 225 000 Euro angeschobene Maßnahme (etwa die Hälfte floss bislang sukzessive auf das Konto der Aidshilfe) soll sich ab dem 1. Januar 2008 selbst tragen. Geschäftsführer Struck ist optimistisch: »Schon seit Monaten fragen mich zahlreiche Tierbesitzer, wann die Pension denn endlich den Betrieb aufnimmt.«

Artikel vom 28.02.2007