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Student durfte nicht zur Toilette


Freiburg (dpa). An der Universität Freiburg sorgt die Strenge des Aufsichtspersonals bei einer Medizinklausur für Aufregung: Ein behinderter Student musste während des einstündigen Tests vor 120 Kommilitonen in eine Trinkflasche urinieren, weil er nicht zur Toilette gelassen wurde. »Das ist menschenunwürdig«, sagte der Studiendekan der Medizinischen Fakultät. »Wir haben uns in aller Form bei dem Studenten entschuldigt.« Der 27-Jährige geht seit einem Kletterunfall vor sieben Jahren wegen einer Rückenmarksverletzung an Krücken und hat Schwierigkeiten, seine Blase zu kontrollieren. 15 Minuten vor Ende der Klausur bat er darum, auf die Toilette gehen zu dürfen. Das wurde ihm verwehrt. Mehrere Studenten setzten sich erfolglos für ihren Kommilitonen ein. Da leerte eine Studentin ihre Trinkflasche und gab sie dem 27-Jährigen. Dieser stellte sich mit dem Gesicht zur Wand und urinierte hinein.

Artikel vom 28.02.2007