28.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Sachenbacher überrascht sich selbst

Ski-WM: Zufrieden mit Platz sechs - Angerer und Teichmann greifen an


Sapporo (dpa). Mit Evi Sachenbacher-Stehles sechstem Platz über 10 Kilometer Freistil im Rücken wollen die deutschen Langlauf-Herren heute über 15 Kilometer (6.30 Uhr, ZDF) einen neuen Medaillen-Coup bei der WM in Sapporo landen. »Wir brauchen uns nicht zu verstecken und werden um den Sieg kämpfen, auch wenn es schwer wird«, sagte Bundestrainer Jochen Behle nach dem Damen-Rennen, in dem die Tschechin Katerina Neumannova ihre WM-Einzelkarriere goldig beendete. In 23:58,4 Minuten verwies sie die Russin Olga Sawjalowa um 26,5 Sekunden auf Platz zwei. Dritte wurde Anna Follis (Italien).
Sachenbacher-Stehle hatte 46 Sekunden Rückstand. Nach Silber im Team-Sprint sowie Platz vier in der Doppelverfolgung lieferte sie das nächste Spitzenergebnis ab. »Sie zeigt, dass sie wieder zur Creme de la Creme gehört«, sagte Behle zur Vorstellung der 26-Jährigen. Die Bayerin selbst war überrascht. »Einzelwettkämpfe sind nicht so mein Ding. Ich laufe lieber mit jemandem zusammen, an dem ich mich orientieren kann.« Daher habe sie im Rennverlauf nie an eine Medaille gedacht, auch Platz sechs sei überraschend. Nun will sie besonders bei Claudia Künzel (Oberwiesenthal) Aufbauarbeit vor der morgigen Staffel betreiben. »Ich weiß ja, dass sie gut drauf ist. Da werden wir uns zusammenhocken und reden«, kündigte sie nach dem 15. Rang ihrer frustriert und ratlos wirkenden Team-Kollegin an.
Behle dachte auch an die Herren. »Das Ergebnis von der Doppelverfolgung kann man nicht übertragen, wenngleich die Kontrahenten fast die gleichen sind: Piller Cottrer, die Norweger, dazu der Österreicher Hoffmann«, meinte der Coach. Gegen die Wiederholung des Doppelsiegs hätten aber weder er noch die Aktiven etwas einzuwenden. »Ich möchte die Chance auf einen Podestplatz nutzen«, erklärte Tobias Angerer (Vachendorf), der nach Platz zwei nun sein erstes WM-Gold anpeilt.
Auch Axel Teichmann (Bad Lobenstein) zeigte sich nach dem Titel in der Doppelverfolgung angriffslustig, zumal die 15 Kilometer seine Sahne-Disziplin sind. Über diese Distanz wurde er vor vier Jahren erstmals Weltmeister und feierte in dieser Saison seinen bisher einzigen Weltcupsieg.

Artikel vom 28.02.2007