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Nur noch »Profit um jeden Preis«?

Böblinger Arbeiter protestieren: Ihr Betrieb wurde demontiert. Foto: ARD

ARD, 23.05 Uhr: Wir kennen es aus den Nachrichten - oder haben es gar selbst schon leidvoll erfahren müssen: Profitable Geschäfte eines Unternehmens sind längst keine Job-Garantie mehr. Der Dokumentarfilm »Profit um jeden Preis« greift anhand von Beispielen die Debatte über Ethik und Moral im Wirtschaftsleben auf.
Am 22. Juni 2006 verkündete der Allianz-Konzern den Abbau von 7500 Arbeitsplätzen - bei einem erwarteten Gewinn von gut vier Milliarden Euro. Es folgten öffentliche Empörung und eine Diskussion über die moralische Verantwortung von Managern.
Wesentlich weniger Beachtung fand eine Woche zuvor ein Vorgang in einem Auto-Zulieferbetrieb in Böblingen. Dort hatte eine Tochtergesellschaft der bayerischen Dräxlmaier-Gruppe ihr Werk kurzerhand über ein langes Wochenende demontiert, ohne die Belegschaft zu informieren. Am Montag standen 150 Arbeiter in leeren Werkshallen. Der Film begleitet die Arbeiter von Böblingen ein halbes Jahr beim Kampf um ihre Arbeitsplätze und stellt die Frage, ob Globalisierung, Konkurrenzdruck und extreme Renditeerwartung ein neues Wertesystem notwendig machen. Und wenn ja, wer sorgt für dessen Einhaltung?
Aber es gibt auch Positivbeispiele: Einige Firmeninhaber setzen auf eine »neue« Ethik - und versprechen sich davon langfristig sogar größeren Erfolg.

Artikel vom 28.02.2007