»Mein alter Freund Fritz«, Montag, ZDF, 20.15 Uhr: Dieter Wedel hat schon bessere Filme gemacht, aber gute Unterhaltung war es doch. Geschickt wandelte der Erfolgsregisseur auf dem schmalen Grat zwischen Amüsieren und Erschrecken. Die beklemmende Sterbeszene mit dem großartigen Otto Schenk (»Ist der Tod schon im Zimmer?«) ging an die Nieren, die Geschichte mit dem Geist entschädigte dafür mit Lachfalten. Nach einem Autounfall erscheint dem Chirurgen am Klinikum Hannover, Harry Seidel (Ulrich Tukur), sein vor 20 Jahren gestorbener Freund Fritz Kessler (Maximilian Brückner). Der schärft dem wegen der scheinbaren Selbstgespräche als verrückt belächelten Arzt ein, was Patienten im Krankenhaus am meisten wünschen: Zuwendung. 4,95 Millionen Zuschauer erlebten Wedels Plädoyer für mehr Menschlichkeit in der Medizin. Einziger Kunstfehler war der Auftritt von Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff. Der ist schon viel zu oft im Fernsehen.Dietmar Kemper
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