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Pressestimmen

»Juristischer Formalismus«


Zum Völkermord-Urteil des Internationalen Gerichtshofs im Srebrenica-Prozess heißt es:

»Dies ist ein Gerichtsurteil, das sich einfach nicht festlegen will. Um dies zu erreichen, muss es sich auf einen juristischen Formalismus beschränken.« La Repubblica (Rom)

»Das Urteil bedeutet für Bosnien und die Angehörigen der Opfer eine Enttäuschung. In Belgrad wurde es logischerweise mit Erleichterung aufgenommen. Der Freispruch für Serbien scheint den Ultranationalisten Recht zu geben. In Wirklichkeit aber begünstigt er die gemäßigten Kräfte, die mit den Verbrechen des Milosevic-Regime nichts zu tun hatten. Serbien muss nun keine riesigen Entschädigungssummen zahlen.« La Vanguardia (Barcelona)

»Für die restliche Welt wird dies für immer ein Genozid bleiben. Das Verbrechen haben Serben, Einzeltäter vom anderen Drina-Ufer, begangen, und Serbien war ihnen dabei nicht behilflich, sagt das Gericht. (...) Für das serbische kollektive Schicksal kann es aber nicht unwichtig sein, dass die Nachbarn in Bosnien dieses Urteil als gute Grundlage für eine radikale Delegitimierung der Serbischen Republik in Bosnien ausnutzen werden. Somit wird das Urteil die Missverständnisse auf den beiden Drina-Ufern nicht lösen.« Politika (Belgrad)

Artikel vom 28.02.2007