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Schulbetreuung
abends bis 21 Uhr

CDU will einheitlichere Entgelte

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). In vier der 47 offenen Ganztagsgrundschulen (OGS) in Bielefeld sollen die Öffnungszeiten bis abends um 21 Uhr verlängert werden. Das fordert die CDU und will eine übergreifende Geschwisterkinderregelung bei der Bezahlung von Kindergarten, Hort und Ganztagsschulbetreuung.

Die Fachpolitiker der Union, Dietrich Heine (Schule) und André Langeworth (Jugendhilfe), sowie Fraktionschef Rainer Lux kündigten gestern entsprechende Prüfanträge für die nächste Sitzung des Schulausschusses am Dienstag, 6. März, an. »Wir wollen wissen, wieviel beide Vorschläge kosten«, sagte Lux, der hofft, dass auch die übrigen Ratsfraktionen vom Vorstoß der Union überzeugt werden könnten.
»Wir haben veränderte gesellschaftliche Bedingungen«, begründete Dietrich Heine den Vorschlag, in vier offenen Ganztagsgrundschulen aus Brackwede, Senne, Mitte, Schildesche und Heepen Öffnungs- und Betreuungszeiten bis 21 Uhr anzubieten. Die kämen zum Beispiel Eltern oder Alleinerziehenden zugute, die im Einzelhandel tätig seien, oft bis 20 Uhr arbeiten müssten. Auch Eltern, die Schichtarbeiter seien, könnten von solch einer Regelung profitieren. Den Kindergartenkindern macht die Kita »Flachsfarm« bereits ein ähnliches Angebot. Weitere Kitas sollen ebenfalls die Spätöffnung anbieten.
Eine finanzielle Erleichterung für Familien erhofft sich die Union von dem Vorschlag, die Entgeltordnungen für die Kindergärten und Offene Ganztagsgrundschulen so zu ändern, dass Geschwisterkinder »systemübergreifend« in der Einrichtung mit dem niedrigeren Elternentgelt beitragsfrei gestellt werden.
Bisher gilt: Im Kindergarten muss für Geschwisterkinder nicht gezahlt werden, aber in der OGS für das zweite Kind die Hälfte des Entgelts entrichten. Erst vom dritten Kind an fällt dort die Zahlung weg. Wer ein Kind im Kindergarten hat und ein zweites in der offenen Ganztagsgrundschule, muss für beide zahlen. »Das führt zu teilweise erheblichen finanziellen Belastungen in den Familien«, meinte André Langeworth.
Beide Vorstöße dürften nicht nur unter sozialpolitischen Gesichtspunkten betrachtet werden, sagte Rainer Lux. Vielmehr sei Familienfreundlichkeit inzwischen auch ein Standortfaktor, so der Fraktionschef mit Blick auf die demographische Entwicklung.

Artikel vom 27.02.2007