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Aus der Warteschleife in
die heißbegehrte Lehrstelle

Lions spenden »Kurz Um« 16 000 Euro für Ausbildung


Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Lehrstellen für arbeitslose Jugendliche sind viel mehr als nur Ausbildungsplätze. Sie sind meist der erste wirkliche Schritt in den Arbeitsmarkt, den übliche flankierende Maßnahmen nicht leisten können. Bei »Kurz Um« ist man deshalb um so glücklicher, mit Hilfe einer Spende der Sennestädter Lions zwei zusätzliche Ausbildungsplätze im Malerbetrieb des Vereins anbieten zu können. Geschäftsführerin Anlke Schmidt: »Es gibt schon Kandidaten. Sie absolvieren zur Zeit ein Vorbereitungspraktikum.«
Die Spende von 16 000 Euro der Sennestädter Lions stammt aus dem Erlös des ersten Bielefelder Adventskalenders. Unter 6000 Kalendern waren 300 Preise von Sponsoren ausgelobt worden, berichtete Vizepräsident Jochen Häger. Der gesamte Ertrag soll schwerpunktmäßig für den Bereich der Jugendarbeitslosigkeit genutzt werden. Und weil »Kurz Um« seit vielen Jahren ausgezeichnete Arbeit leiste, habe man sich für den Verein entschieden, erklärt Häger.
»Kurz Um« gibt es seit 1983. Der Verein beschäftigt etwa 50 Mitarbeiter in vier Handwerksbetrieben (Tischlerei, Heizung/Sanitär, Maler, Umzugsbetrieb). Gegenwärtig werden 15 junge Menschen in fünf Berufen ausgebildet. Dazu ist »Kurz Um« Maßnahmenträger für Qualifizierungsmaßnahmen mit Langzeitarbeitslosen. Besonders stolz ist man bei »Kurz Um«, dass regelmäßig mehr als 80 Prozent der Auszubildenden nach der Prüfung in Arbeitsstellen vermittelt werden können, wie die erste Vorsitzende, Frauke Ley, berichtete.
Dank der Spende bekommt Malermeister Reinhard Lander jetzt zu vier Auszubildenden zwei weitere junge Nachwuchskräfte. Das Geld ist eine gute Anschubfinanzierung für die ersten zwei Jahre, zumal auch die überbetriebliche Ausbildung für jeden Lehrling enorme Kosten verschlingt. »Kurz Um« hat für die zwei Lehrstellen junge Leute vorgesehen, die bereits seit seit Jahren eine Ausbildung angestrebt hatten. Jochen Häger: »Wir möchten mit der Spende ein Zeichen setzen und hoffen natürlich auf Nachahmer.«

Artikel vom 27.02.2007