Oldentrup (-er). Wo wochentags Schnitt- und Topfblumen im Mittelpunkt stehen, ging es am Sonntag um Modelle. Beim Spielzeugmarkt boten 38 Aussteller eine große Palette an Eisenbahnen und Autos an. Sechs Stunden hatten Freunde von Modellspielzeug Gelegenheit zum Schauen und Kaufen. Die Fachleute waren im Blumengroßmarkt sozusagen unter sich und Frauen in der Minderheit. Organisator Willi Breidenbach: »Bei Puppen- und Stofftiermärkten ist das ja genau umgekehrt.« Er unterscheidet bei den Besuchern zwischen Sammlern und Spielern. Letztgenannte schlagen nicht sofort zu, wenn sie ihr Traumobjekt gefunden haben, sondern lassen sich Zeit - auch zum Handeln. Vom gängigen Volkswagenmodell in Miniformat bis zum stattlichen Stationswaggon, vom Dampflokmodell bis zum schnitten Schnellzug war alles vorhanden. Mit ernsten Mienen sondierten die Liebhaber von Modelleisenbahn-Anlagen das Angebot an Zubehör, vom Bäumchen bis zum Farbpulver zum Gestalten der Landschaft. Wer die Fahrt seiner Dampflok mit der entsprechenden Akustik untermalen möchte, wurde ebenfalls fündig. Und der anspruchsvolle Sammler konnte beim Vitrinenbauer die passende Präsentation seiner Schätzchen ordern. Die Anbieter sind überwiegend Profis, und manch einer hat - Absicht oder Zufall - das Hobby zum Beruf gemacht. Da paart sich Fachkenntnis mit Begeisterung. Diese ist auch notwendig, um die Anreise von Berlin oder aus dem Ruhrgebiet und den mehrstündigen Aufbau des Standes zu rechtfertigen. Die Rahmenbedingungen im Blumengroßmarkt sind bestens, denn durch die großen Flügeltüren können Wagen oder Hänger zum Ent- und Beladen bis in die Halle gerollt werden. Breidenbach registrierte nicht nur die Besucherzahlen, sondern auch die Stimmung allgemein. Lohnt sich ein weiterer Markt im ersten Halbjahr 2007? Er plant bereits die nächste Veranstaltung in Oldentrup für den 15. April.
Drucken