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Der Einsatz für
die Kröten hat
sich gelohnt

Christian Garbsch gibt gutes Beispiel

Von Elke Wemhöner
und Hans-Werner Büscher (Foto)
Ubbedissen (WB). Christian Garbsch (78) hat 15 Jahre dafür gesorgt, dass Kröten und Molche im Frühjahr unversehrt das Laichgewässer erreichen. Sein Beispiel dient als dringender Appell: Helfer gesucht.

Wenn die Knie noch mitmachen würden, wäre Christian Garbsch jetzt jeden Morgen am Parkplatz Eisgrund an der Lämershagener Straße zu finden. Schutzzaun kontrollieren, Auffangeimer entleeren und die Tiere auf der gegenüberliegenden Straßenseite wieder aussetzen. »Es geht leider nicht mehr«, bedauert der Naturfreund. Am vergangenen Sonntag war er noch einmal im Einsatz, weil dort derzeit akuter Helfermangel herrscht. 85 Erdkröten, einen Frosch und einen Bergmolch hat er aus den Auffangeimern geholt. »Ende Februar, das muss man sich einmal vorstellen!« Er beendet seine Helfer-Zeit mit dem guten Gefühl, dass sich der Einsatz gelohnt hat.
Dieses Gefühl steht auch im Mittelpunkt seiner Bilanz als ehrenamtlicher Helfer. Außerdem habe es nicht nur erstaunliche, sondern geradezu beglückende Erlebnisse gegeben. Garbsch erinnert sich auch gern an ungewöhnliche Funde, beispielsweise an einen Salamander oder an Blindschleichen, die in die im Boden versenkten Eimer geplumpst waren. Auch als die Aufwandsentschädigung gestrichen wurde, hat er weitergemacht: den Tieren zuliebe.
Da alle heimischen Amphibien ungefährlich sind, brauchen Helfer keine Berührungsängste zu haben. Alles, was sie mitbringen müssen, ist - außer Interesse an der Natur - wetterfeste Kleidung nebst Gummistiefeln. Und eine Stunde Zeit am Morgen. Über die Stadt Bielefeld sind die Helfer versichert, und das Umweltamt organisiert eine fachkundige Einweisung.
An 23 Stellen im Stadtgebiet sind Amphibienschutz-Helfer im Einsatz. Garbsch kennt als Einsatzgebiete die Selhausenstraße, den Jagdweg und den Eisgrund. Brigitte Bender, die auch die Helfer in Stieghorst koordiniert (Tel.: 33 53 29), achtet auf Nähe zum Wohnort. Sie hofft sehr, dass sich jetzt noch naturverbundene Helfer finden. Denn die Siedlungsbereiche Sennestadt und Lämershagen liegen nur wenige Autominuten vom Eisgrund entfernt.
Aber auch für andere Stellen gibt es Helferbedarf. Näheres findet der Bürger im Internet (Stichwort »Umwelt und Natur«) unter
www.bielefeld.de

Artikel vom 27.02.2007