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Fünf-Liter-Bierfass vor
Amtsgericht gesprengt

Bombendrohung erwies sich als Fehlalarm


Von Gerhard Hülsegge
und Jens Heinze (Foto)
Bielefeld (WB). Spezialisten des Landeskriminalamts (LKA) aus Düsseldorf haben gestern ein vor dem Bielefelder Amtsgericht abgestelltes Fass Bier gesprengt, weil nicht ausgeschlossen werden konnte, das es sich um eine selbst gebastelte Bombe handelte. Der Pförtner hatte den Fünf-Liter-Behälter gegen 10.45 Uhr vor dem Gerichtsgebäude auf dem Bürgersteig der Gerichtsstraße entdeckt. Die Polizei sperrte das Gebiet daraufhin weiträumig bis in die Luisenstraße hin ab.
»Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste«, sagte Hans-Jürgen Donath, Leiter des Amtsgerichts, zum WESTFALEN-BLATT. Im Einvernehmen mit den Ordnungsbehörden habe man dennoch darauf verzichtet, das Gerichtsgebäude räumen zu lassen. 13.16 Uhr wurde die Detonation der - wie es im Polizeijargon heißt - »unbekannten Spreng- und Brandvorrichtung (USBV)« vorgenommen. Mit dem lauten Knall gaben die Spezialisten zugleich Entwarnung. »Das Fass war nur mit Bier gefüllt«, sagte Polizeisprecher Michael Waldhecker erleichtert.
Nicht beim Amts-, aber beim benachbarten Landgericht war gestern ein Brief eingegangen, in dem der unbekannte Verfasser damit gedroht hatte, das Landgericht wie auch den Hochsicherheitstrakt der Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Brackwede I an der Umlostraße in Ummeln in die Luft zu sprengen. Ein Anruf ähnlichen Inhalts ging auch beim Westdeutschen Rundfunk ein.
Die Polizei ermittelt jetzt gegen Unbekannt. Hinweise werden unter der Telefonnumer 05 21 / 54 50 entgegengenommen.

Artikel vom 27.02.2007