28.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Für Chinesen sind Tugend und Moral typisch deutsch

Kunstsozialaktie zugunsten des Frauenkunstforums


Bielefeld (uj). Die Sozial-Aktien-Gesellschaft Bielefeld hat eine neue Kunstsozialaktie herausgegeben. Sie ist zum Preis von 15 Euro erhältlich. 10 Euro des Kaufpreises gehen an den gemeinnützigen Verein »frauenkunstforum owl«. Gestaltet wurde die Kunstaktie von Christa Niestrath.
Die in Detmold lebende Künstlerin bedruckte Büttenpapier mit den Vornamen sämtlicher Mitgliedsfrauen. Ohne Freischlag aneinandergereiht, bilden sie ein Netz aus Buchstaben. Darüber legte die Künstlerin mit roter Signalfarbe einen Linolschnitt, der in einer verfremdeten Darstellung das chinesische Zeichen »dé« zeigt. »Es bedeutet Tugend und Moral und wird im Chinesischen mit der Bedeutung des Wortes deutsch gleichgesetzt«, verdeutlicht Christa Niestrath, die seit einigen Jahren die chinesische Sprache lernt.
»Das gefiel uns sehr gut. Zum einen, weil wir uns ja auch im Frauenkunstforum untereinander vernetzt haben, zum anderen, weil wir seit einigen Jahren Migrationsthemen aufgreifen«, erklärt Dr. Irene Below. Der Kunsthistorikerin sowie den weiteren Jury-Mitgliedern Katerina Mourati, Anke Züllich-Lisken und Andreas Beaugrand als Vorstandsmitglied der Sozialaktiengesellschaft sei es dann auch nicht schwergefallen, sich für den Entwurf der Detmolder Künstlerin zu entscheiden, verdeutlicht Below.
Die Aktie liegt in einer 100er-Auflage vor und wird erstmals am Donnerstag, 1. März, im Museum Waldhof im Rahmen einer Veranstaltung zum internationalen Frauentag präsentiert. Erhältlich ist sie auch im Archivraum des Frauenkunstforums, der sich in der ersten Etage der Stadtbibliothek befindet. Geöffnet: dienstags bis freitags von 10 bis 15 Uhr und donnerstags von 11 bis 15 Uhr.
Mit dem Erlös aus dem Verkauf der Künstlersozialaktie wollen die Künstlerinnen ein neues Projekt realisieren, das sich dem Thema Migration und Liebe widmet: »Wege der Liebe -Êder Liebe wege« untersucht Frauenschicksale, die die Liebe und ihre unterschiedlichen Spielarten nach Deutschland führte.

Artikel vom 28.02.2007