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RAF-Dinos und SED-Erben

Klarer Fall von Uneinsicht


Wen überrascht es wirklich, dass Christian Klar nicht nur RAF-Terrorist war, sondern das auch bis heute geblieben ist? Einer, der sein Leben weggeworfen hat, entwickelt in einem Vierteljahrhundert hinter Gittern selten Einsicht, oft aber eine schöne Legende für sich und sein verwirktes Seelenheil.
Das nunmehr von Klar selbst hintertriebene Gnadengesuch könnte den nicht zu unterschätzenden RAF-Sympathisantenkreis mehr erschrecken als den Wirrkopf selbst. Er hat in seinem Grußwort für eine Konferenz von Altkommunisten Klartext gesprochen. Der Ton der unsäglichen RAF-Pamphlete ist ungebrochen. Man glaubt eine jener früheren Kommandoerklärungen zu hören, die die RAF nach Attentaten veröffentlichte. So denken und reden Menschen, die Mord und Totschlag für Formen politischer Auseinandersetzung halten.
Und wen überrascht die scheinbar neue Nähe von SED-Altkadern und RAF-Dinos? Offenbar niemanden, schließlich hatten nicht wenige Terroristen bis 1989 Unterschlupf in Honeckers Stasi- und Mauern-Staat gefunden. Wirklich irritieren sollte, dass die SED-Nachfolger mit Sitz und Stimme im Bundestag ihrerseits Neigungen zur RAF verspüren. Reinhard Brockmann

Artikel vom 27.02.2007