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»Unbeschreibliches Gefühl«

Die Eltern von Szenenbildnerin Silke Buhr sind stolz

Von Matthias Band
Los Angeles / Löhne (WB). Silke Buhr hat es geschafft. Der deutsche Kinofilm »Das Leben der Anderen« hat den Oscar gewonnen und damit auch die 40-jährige Löhnerin, die das Szenenbild entwickelte.

Ihre Eltern aus Gohfeld sind stolz auf die Tochter. »Das Gefühl ist unbeschreiblich. Dieser Erfolg ist einfach wunderbar«, sagte Ilse Buhr gestern. In den Sieben-Uhr-Nachrichten hatte sie die Meldung noch verpasst. »Ich hatte das Radio zu spät eingeschaltet«, erzählte die 69-Jährige. »Ich hatte so eine Ahnung, aber andererseits dachte ich, was soll's, die Nominierung war ja auch schon ein Riesenerfolg.« Aber um 7.30 Uhr hörte sie die Nachricht dann und wusste es endgültig: Der Kinofilm »Das Leben der Anderen« hat den Oscar gewonnen. »Ich bin gleich zu meinem Mann gerannt und habe es ihm erzählt.«
Silke Buhr habe erst gar nicht bei dem Stasi-Drama mitarbeiten wollen, berichtete Vater Heinz: »Die Bedingungen waren ganz schwierig. Dem Filmteam stand ja nur sehr wenig Geld zur Verfügung.« Das exzellente Drehbuch habe seine Tochter schließlich überzeugt. Heinz Buhr: »Weil das Filmteam kein Geld hatte, um Trabis für den Film anzumieten, mussten Silke und ihre Kollegen in Berlin nach Trabis suchen. Die haben regelrecht Handzettel in den Straßen verteilt und Freiwillige gesucht.« An der Filmhochschule München hatte Buhr die beiden Produzenten des Stasi-Films Max Wiedemann und Quirin Berg kennengelernt.

Artikel vom 27.02.2007