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2000 demonstrieren gegen MVA

Kirchen, Ärzte, Apotheker, Politiker und Bürger laufen Sturm


Von Karl Pickhardt
Paderborn (WB). Der geplante Bau einer Müllverbrennungsanlage (MVA) am Paderborner Stadtrand stößt auf tausendfachen Widerstand. 2000 Menschen haben am Samstag vor dem Paderborner Rathaus gegen Pläne des sauerländischen Entsorgeunternehmens Stratmann demonstriert, im Gewerbegebiet Mönkeloh für 60 Millionen Euro eine MVA zu bauen. Inzwischen haben sich 20 000 Bürger in Protestlisten eingetragen. Die Kritiker halten das müllbefeuerte Heizkraftwerk für eine »Billig-MVA«, die mit leistungsschwachen Filteranlagen lediglich veraltete Grenzwerte einhalte. Sie halte einem Vergleich mit der modernen MVA in Bielefeld nicht stand.
Alle Bürgermeister im Umkreis der MVA und Landrat Manfred Müller (CDU) lehnen mit ihren Parlamenten über alle Parteigrenzen hinweg den Müllofen einhellig ab. Kirchen, Ärzte, Apotheker, Kliniken, Kleingärtner und Umweltverbände laufen Sturm gegen das Projekt. Auch Erzbischof Hans Josef Becker hat sich zur MVA kritisch geäußert und die Wahrung der Schöpfung angemahnt. In Bad Lippspringe wurde gestern Abend im Wortgottesdienst gebetet, die MVA möge verhindert werden.
Die »Bürgerinitiative Mönkeloh« drohte bei der Kundgebung mit einer Klage vor dem Verwaltungsgericht, falls die Bezirksregierung die Müllverbrennung in Paderborn genehmige.

Artikel vom 26.02.2007