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Hain ergreift das Wort

Arminen schweigen sich nach dem 1:2 in Cottbus aus

Cottbus (WB/dis). Hinterher, so schien es, versagten den Spielern auch noch die Stimmbänder. Arminias Absturz auf Abstiegsplatz 16 der Bundesligatabelle verschlug den Verlierern die Sprache. Das 1:2 beim FC Energie Cottbus wollte fast niemand kommentieren.

Einmal mehr war es Kapitän Mathias Hain, der als Erster Antworten gab. »Es wird eng. Wir haben eine komfortable Situation verspielt«, sagte der 34-Jährige nach der deprimierenden zweiten Halbzeit in der Lausitz. Hain bezog sich auf den bisherigen Saisonverlauf. Seine Aussage lässt sich aber auch leicht auf die Partie im Stadion der Freundschaft übertragen. Denn auch hier erarbeitete sich der DSC zunächst eine komfortable Situation. Gabriel hatte Arminia nach einer Ecke in Führung gebracht. Verdient, denn Bielefeld hatte sich zuvor schon beste Möglichkeiten durch Kucera (2.), Wichniarek (5.) und Böhme (7.) herausgespielt. Fahrlässig war, wie Wichniarek später seine Großchance nach einer Uneinigkeit der Cottbuser Abwehrspieler McKenna und Cvitanovic vergab. Es hätte das 2:0 sein müssen, »dann wäre die Angst nicht so groß gewesen, das Spiel noch verlieren zu können«, beklagte Trainer Geideck den großzügigen Umgang mit den Möglichkeiten.
Allerdings: Chancenlos war auch Cottbus nicht. Ein Mal rettete Böhme bei einem Kopfball von Radu auf der Linie (21.). Ein anderes Mal zog Schieri Dr. Merk Kioyo den Zahn - der Stürmer jubelte schon, Merk aber hatte ein Foul an Gabriel gesehen und erkannte den Treffer des Kameruners ab (39.). Bitter für Bielefeld: Nach einer Attacke Gunkels schied der agile Eigler verletzt aus. Der Stürmer trug eine Schwellung oberhalb des Sprunggelenks davon. Die Diagnose erfolgt heute.
Ohne Eigler, dafür mit Vata, geriet Arminia nach der Halbzeit zunehmend unter Druck. Allein der eingewechselte Shao zwang Torwart Hain zwei Mal zu einer Großtat, zuerst per Fernschuss (49.), dann per Fallrückzieher (62.). Doch nachdem im Anschluss daran Hain an einer Ecke vorbeihüpfte (»Wenn ich rausgehe, muss ich den haben«) und Kukielka mit dem Rücken zum 1:1 traf (62.), kippte die Partie. Vier Minuten später gelang Energie-Angreifer Radu das 2:1. Schuler hatte dem Rumänen beim Kopfball zu viel Platz gelassen.
Klare Worte fand Arminia-Abwehrspieler Korzynietz: »Wenn's ein Dreckspiel wird, wird's eben ein Dreckspiel. Aber wir müssen so eine Führung auch mal über die Bühne bringen. Jetzt sind wir in einer sehr, sehr schwierigen Situation, in der wir Ruhe bewahren müssen.«

Artikel vom 26.02.2007