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Deutscher Film
räumt Preise ab

Award für »Das Leben der Anderen«

Los Angeles (WB/dpa). Einen Tag vor der Oscar-Gala, die heute um 2 Uhr deutscher Zeit in Los Angeles begonnen hat, hat der deutsche Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck seine Trophäensammlung noch einmal vergrößert.
Bei der Vergabe der Independent's Spirit Awards im kalifornischen Santa Monica wurde sein Stasi-Drama »Das Leben der Anderen« zum besten ausländischen Film gekürt. Die Indie-Preise, die am Strand von Santa Monica verliehen werden, sind Hollywoods Alternativauszeichnung für unabhängige Filmproduktionen, die nicht mehr als 20 Millionen Dollar gekostet haben. Anders als bei der glamourösen Oscar-Nacht vergnügen sich die Gäste ganz leger in Jeans und T-Shirt. Die 22. Vergabe der Independent's Spirit Awards lockte wieder viele Stars an, darunter Daniel Craig, Sean Penn, Tobey Maguire, Winona Ryder und Sharon Stone.
»Das Leben der Anderen« hat Hollywood im Sturm erobert. Der Streifen legte in diesem Monat den besten US-Start eines deutschen Films im Original mit Untertiteln hin. Führende Filmkritiker singen Lobeshymnen, Donnersmarck wird als Nachwuchstalent mit besten Zukunftschancen gepriesen.
Mit oder ohne Oscar - bis Montagfrüh sollte die Nacht der Nächte gebührend gefeiert werden. »Es gibt einige Partys, zu denen man einfach hingehen muss, wie die von Vanity Fair«, verrät Donnersmarck, der Sebastian Koch und Ulrich Mühe, die beiden Hauptdarsteller, im Schlepptau hat. Trotz Jetlags nach der Anreise aus Berlin macht Mühe das Hollywood-Spektakel gelassen mit. »Es ist ja nicht so, dass wir völlig aus dem Nichts kommen. Wir kommen hierher als bester europäischer Film, wir kommen mit Referenzen.« Von Donnersmarck sagte: »Ich bin nicht unbedingt einer von denen, die sagen, dabei sein ist alles, ob man nun gewinnt oder nicht. Natürlich will ich dieses Ding gewinnen!«
Das wäre auch für Silke Buhr (40) das Größte: Die Frau, die aus Löhne (Kreis Herford) stammt und in Berlin lebt, ist die Szenenbildnerin des nominierten Films. Auch wenn sie keine Eintrittskarte für die Gala bekommen hat - sie ist in der vergangenen Woche ebenfalls nach Kalifornein geflogen und hoffte dort auf die Trophäe der Trophäen.

Artikel vom 26.02.2007