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Ihr Auftrag: Tore, Tore, Tore. Dafür wurden sie verpflichtet, dafür werden sie bezahlt - und zwar fürstlich. Nur an ihren Treffern werden sie gemessen. Die Saison läuft jetzt immerhin schon 24 Runden. Da ist es besonders bitter für ihre Vereine, wenn die Strafraum-Spezialisten bisher immer nur daneben zielten.

Fouler Valdez

Für Borussia Dortmund ist ab sofort jedes Tor ganz besonders wichtig. Denn die Schwarz-Gelben sind nach der Heimniederlage gegen Energie Cottbus endgültig in den großen Kreis der abstiegsbedrohten Mannschaften gerutscht. So ein Mist aber auch, denn ausgerechnet der Mann, den sie im Sommer 2006 für 4,5 Millionen Euro von Werder Bremen holten, der traf bisher kein einziges Mal ins Schwarze.
Weit schießen kann er ja, der Nelson Valdez. Das hat der Angreifer aus Paraguay beim letzten Auswärtsspiel in Hannover eindrucksvoll bewiesen. Da drosch er die Kugel wütend in die Ränge. Sein Pech: Valdez hatte vorher schon »Gelb« gesehen, jetzt zeigte ihm der Unparteiische Gelb-Rot.
Kein Tor - aber für ein Spiel gesperrt, dieser Tor. Chancen hatte er schon genug: Valdez bestritt 19 Liga-Partien im Dortmund-Dress. Als Torjäger geholt, als »Niete« verabschiedet? Das gab's beim BVB vor gar nicht so langer Zeit schon einmal. Sie verpflichteten 2005 Delron Buckley, dem für Arminia Bielefeld 15 Volltreffer gelungen waren. Und was machte er in Dortmund? Nicht ein Ding.

Leiser Lauth

Fünf Länderspiele. Ein Stürmer mit Zukunft. Das ist schon ein bisschen her, inzwischen jubelt Benjamin Lauth gar nicht mehr. 2004 wechselte er vom Süden in den hohen Norden. Beim TSV 1860 München hatte er sich mit vielen tollen Toren in die Schlagzeilen geschossen. Das freute auch die Verantwortlichen des Hamburger SV, die das damals 22-jährige Talent verpflichteten.
Der Wechsel platzte. Denn eine vortreffliche Zusammenarbeit sieht anders aus. Um Lauth wurde es beim HSV immer leiser. Wenig Treffer, wenig Einsatz. Dazu kamen schwere Verletzungen und lange Zwangspausen. Als der HSV zum Liga-Notfall wurde, war Lauth nicht der Mann für die extremen Spiele. Ex-Trainer Thomas Doll sortierte ihn zuletzt aus.
Beim VfB Stuttgart startet Lauth jetzt einen neuen Versuch. Der HSV war der falsche Verein, vielleicht ist er bei den Schwaben richtig. Denn Trainer Armin Veh scheint ein Händchen für Angreifer zu haben. Fragt nach bei Mario Gomez. Bisher war Lauth aber nur ein Mann der letzten Minuten. Und auf sein erstes Tor in der Bundesliga-Saison 2006/2007 wartet er immer noch.

Lauter Podolski

Der hoch eingeschätzte Lukas Podolski brachte es in der Vorrunde wenigstens auf ein Erfolgserlebnis. Das war aber selbstverständlich viel zu wenig für einen Nationalspieler, der nach der WM mit so vielen Vorschuss-Lorbeeren vom 1. FC Köln zum FC Bayern München gewechselt war.
»Isch mach se rein und fertig.«
Diesen lauten Spruch aus besseren Tagen am Rhein, den hörten sie da unten an der Isar in dieser Zeit nicht einmal. Podolski musste die harte Ersatzbank drücken, eine ungewohnte Rasen-Aussicht.
Neuer Trainer, neues Glück. Felix Magath hat er nie richtig verstanden, Ottmar Hitzfeld findet eine deutlichere Ansprache. Podolski ist wieder erste Wahl und zahlt mit Toren zurück. Eins gegen Bielefeld, eins gegen Berlin. Schon doppelt so viele wie in der gesamten ersten Saison-Hälfte.
Klaus Lükewille

Artikel vom 10.03.2007