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Vier Geschwister in der
Unternehmensführung

Schnake Wohnmöbel GmbH in Hüllhorst-Schnathorst

Von Katrin Niehaus
Hüllhorst (WB). Während andere in der von Krisen erschütterten Möbelbranche ihre Mitarbeiterzahlen halbieren mussten, hat die Schnake Wohnmöbel GmbH sie in den vergangenen acht Jahren verdoppelt. 120 Menschen beschäftigt das Unternehmen, das in Hüllhorst-Schnathorst Möbel für den Wohn- und Schlafbereich herstellt, inzwischen.

»Seitdem unser Produktionsbetrieb 1999 Lizenzpartner der Wöstmann-Markenmöbel aus Gütersloh wurde, gab es einen kontinuierlichen Aufschwung. Wir haben unter anderem zwei Hallen gebaut und unsere Produktionsfläche auf etwa 7500 Quadratmeter erweitert«, sagt Geschäftsführer Friedrich Schnake, der die Firma gemeinsam mit seinen drei Geschwistern leitet.
Der kleine, von seinem Urgroßvater Friedrich 1880 als Tischlerei gegründete Betrieb mauserte sich im Laufe der Jahrzehnte zur Möbelfabrik. Bis Ende der 80-er Jahre hatte Schnake eine eigene Möbelkollektion, fertigte Stilmöbel, moderne Möbel und Massivholzmöbel. »Einige Jahre vorher hatten wir uns bereits ein zweites Standbein als Produktionspartner anderer Firmen aufgebaut. Heute arbeiten wir zu 90 Prozent für Wöstmann und beliefern auch andere Unternehmen - Hülsta beispielsweise seit 20 Jahren«, erklärt der Geschäftsführer. In diesem Segment habe sich die Möbelfabrik nun seit zwei Jahrzehnten behauptet.
Die Schnake Wohnmöbel GmbH mache »wertige Möbel« im mittleren und gehobenen Bereich. Ob massiv oder furniert, das Material, das verarbeitet werde, habe eine hohe Qualität, die Möbel hätten ein ansprechendes Design und einen vernünftigen Preis. Friedrich Schnake: »Unser Programm ist so ausgerichtet, dass der Endkunde anhand eines umfangreichen Typenplanes seine Schrankwand oder sein Schlafzimmer zusammenstellen kann. Sollte das nicht ausreichen, berücksichtigen wir über Sonderanfertigungen individuelle Wünsche.«
Im vergangenen Jahr wickelte Schnake 8000 Kundenaufträge ab, durchschnittlich 170 pro Woche. Eine schlanke Struktur und kurze Dienstwege, unterstreicht der Geschäftsführer, seien wichtige Voraussetzungen für den Erfolg. Mit flexiblen Arbeitszeitmodellen und Schichteinsätzen werde dem schwankenden Auftragseingang begegnet. In den Sommermonaten würden im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 30 Prozent weniger Möbel bestellt, im Winter hingegen 40 Prozent mehr.
»Die Lieferfristen, die Zeit zwischen Kundenbestellung und Auslieferung, betragen das ganze Jahr über sieben Wochen. Die Hälfte der Zeit bleibt uns für die Produktion der Möbel. Also müssen wir eine hohe Flexibilität haben«, erklärt Friedrich Schnake. Es werde in Doppelschichten gearbeitet. Bei starker Auftragslage werde die Schichtzeit von 35 auf 42,5 Wochenstunden erhöht. Reiche das nicht aus, arbeite das Unternehmen auch mit Zeitarbeitspersonal, um Spitzen auszugleichen. Als Lizenzpartner anderer Firmen habe die Schnake Wohnmöbel GmbH mit der Auslieferung nichts zu tun.
Der Einkauf des Materials, der sich zu Zeiten des Firmengründers auf die Region beschränkt habe, erfolgt inzwischen weltweit. »Wir fertigen Massivholzmöbel aus Erle und Buche, aber auch Eiche haben wir vor zwei Jahren wieder ins Programm aufgenommen. Red Alder, die amerikanische Erle, hat eine Lieferzeit von mindestens zwölf Wochen. Wir haben deshalb eine neue Lagerhalle gebaut, um genug Vorrat zu haben«, sagt Friedrich Schnake. Kunden, die sich für furnierte Möbel entscheiden, werden von Schnake mit Ahorn, Buche, Kirschbaum und Esche weiß bestückt.

Artikel vom 17.03.2007