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Pressestimme
Aus der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« zum Bischofswort in der Familienpolitik:
Als das Wort »Gebärmaschinen« fiel, hielten sich alle die Ohren zu, als habe Bischof Walter Mixa mit dem Messer auf dem Porzellanteller ein schmerzhaftes Geräusch gemacht.
Tatsächlich hat der Bischof nur das getan, was seines Amtes ist: auszusprechen, was die Mehrheit - auch die in seiner eigenen Kirche - nicht hören will.
Auch von dem alltäglichen Grauen der Abtreibungspraxis will die große Mehrheit nichts mehr hören. Nur die Kirche ist noch so frei (von demokratischen Zwängen), dass sie sich darüber hinwegsetzen kann.
Aber hätte sich der Bischof nicht weniger drastisch ausdrücken können? So fragen jetzt vor allem jene, die nie etwas dabei fanden, dass erziehende Mütter als »Muttertiere« und »Heimchen am Herd« verunglimpft wurden und werden.
Damit wurde die familienpolitische Debatte emotionalisiert, nicht von Bischof Mixa. Emotionslos kann sie im Übrigen schon deshalb nicht geführt werden, weil sie den persönlichen Lebensentwurf jedes einzelnen Elternpaars betrifft.
Die Politik kann sich dem auf breiter Front vorgetragenen Wunsch nach gleichzeitiger Verwirklichung von Beruf und Kleinkinderziehung wohl nicht entziehen; ein Kirchenmann kann das noch, und das schmerzt.

Artikel vom 26.02.2007