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US-Automarkt belastet ZF

Lemförder steigert Umsatz - neues Werk in Slowakei

Lemförde (WB/ef). Der Automobilzulieferer ZF Lemförder, der in Stemwede (Kreis Minden-Lübbecke) 737 seiner 2214 Mitarbeiter in der Region beschäftigt, blickt trotz eines Umsatzsprungs 2006 wenig zuversichtlich in die Zukunft.

Reinhard Buhl, Vorsitzender der Geschäftsführung, erwartet 2007 einen leichten Umsatzrückgang, der insbesondere auf das Auslaufen des umsatzstarken Achssystem-Auftrages für den BMW X5 in den USA zurückzuführen sei. »Der amerikanische Markt ist insgesamt rückläufig, da sich die Probleme der drei großen amerikanischen Fahrzeughersteller auch auf die Zulieferer auswirken«, sagte Buhl gestern in Lemförde. »Der Absatz vieler amerikanischer Modelle verläuft schleppend, während gleichzeitig Modelle aus Fernost Marktanteilsgewinne aufweisen.«
2006 hat ZF Lemförder seinen Umsatz um 14 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro gesteigert. Trotz des zweistelligen Umsatzzuwachses ist Buhl nicht zufrieden. Negativ habe sich insbesondere der Marktzugang von Wettbewerbern aus Niedriglohnländern ausgewirkt. Der fortgesetzte Anstieg aller Rohstoffpreise und der Energiekosten belaste das Ergebnis nach wie vor überdurchschnittlich. Aussagen zum Gewinn machte das Unternehmen nicht.
Den größten Beitrag zum Umsatzwachstum leisteten die Achssystemwerke. Im Geschäftsfeld Fahrwerkkomponenten machte sich der verschärfte internationale Wettbewerb bemerkbar. Gegen Wettbewerber aus Niedriglohnländern werde es schwieriger, sich zu behaupten. Durch Fertigung in China und Korea sowie die im Herbst 2007 geplante Verlagerung defizitärer Komponenten in ein neues Werk nach Levice/Slowakei sollen dortige Kostenvorteile genutzt werden.
Das Geschäftsfeld Schaltungssysteme steigerte seinen Umsatz erneut um zwölf Prozent auf 167 Millionen Euro. ZF Lemförder gehört zur ZF AG in Friedrichshafen, ein weltweit führender Automobilzulieferkonzern in der Antriebs- und Fahrwerktechnik mit 55400 Mitarbeitern an 122 Standorten in 26 Ländern. Der Konzern erwirtschaftete 2006 einen Umsatz von etwa 11,64 Milliarden Euro.

Artikel vom 23.02.2007