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Fauchender
Stevens

HSV zu leichtfertig


Hamburg (dpa). Ganz Hamburg fiel nach dem dritten Sieg in Serie in einen Freudentaumel, doch Trainer Huub Stevens fauchte. »Wir haben so leichtsinnig gespielt, das darf nicht passieren«, kritisierte der Niederländer nach dem 3:1 gegen Eintracht Frankfurt. Ihn störte die Selbstzufriedenheit nach dem frühen Tor von Rafael van der Vaart (7.). Keeper Frank Rost pflichtete bei. »In der zweiten Halbzeit haben wir grottenschlecht gespielt«, monierte die neue Führungsfigur und warnte vor der Auswärtspartie bei Schalke 04 und anderen Aufgaben: »Da kommen noch schwere Gegner.«
Tatsächlich kann sich niemand bei 24 Punkten ausruhen, aber wenigstens hat der Klub den Klassenverbleib wieder selbst in der Hand. Der Aufwärtstrend ist eng verbunden mit dem Kapitän. Van der Vaart lebt in der neuen Rolle als hängende Spitze seine ganze Spielfreude aus und inspiriert seine Mitspieler. So hatte er es gar nicht nötig, sein sechstes Tor in der Nachspielzeit selbst zu machen, sondern überließ Neuzugang Ivica Olic den ersten Treffer. Dass auch Piotr Trochowski nach Achillessehnenverletzung zurück ist und mit seinem Tor (77.) Frankfurt den Nackenschlag versetzte, passt ins Bild. Die Langzeitverletzten kehren zurück. So kann Stevens es sich leisten, zu bequeme Profis zu verbannen.
Von diesem Luxus ist Kollege Friedhelm Funkel weit entfernt. Er änderte sein Team zwar auf sechs Positionen, am Ende kam trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichs durch Naohiro Takahara (59.) nichts heraus. »Wir brauchen etwas Fortune und müssen Ruhe bewahren«, sagte Eintrachts Vorstandschef Heribert Bruchhagen und dementierte Spekulationen über eine mögliche Ablösung des Trainers: »Wir vertrauen ihm.«

Artikel vom 26.02.2007