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Früher Vorsprung
nimmt jede Spannung

Basketball: TSVE-Dolphins deklassieren Salzkotten 90:73

Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Wer einen rassigen, mitreißenden Basketballkrimi erwartet hatte, der wurde enttäuscht. Das OWL-Derby der 1. Regionalliga zwischen den TSVE-Dolphins und Benslips Baskets Salzkotten war von Beginn an eine überraschend einseitige Angelegenheit. Am Ende leuchtete ein auch in dieser Höhe gerechtfertigtes 90:73 (51:25) auf der Anzeigetafel. »Das war ein wichtiger Schritt in Richtung Aufstieg,« freute sich Ilijas Masnic über den Bielefelder Start-Ziel-Sieg.

Nach nervösem Beginn mit leichten Fehlern hüben wie drüben preschten die Dolphins von 8:4 auf 19:4 davon und erhöhten das Polster vorentscheidend bis zur Schlussirene des ersten Viertels auf 29:9. Alleine David Bunts markierte 15 Punkte, darunter drei Dreier. Fortan sollte der Vorsprung stets im zweistelligen Bereich liegen. Entsprechend enttäuscht zeigte sich hinterher Salzkottens Coach Karsten Kemna. »Wir haben in der ersten Halbzeit ohne Herz, ohne Verstand gespielt und zurecht zurückgelegen. Die Mannschaft war nicht bereit, ein Spitzenspiel abzuliefern.«
Bis auf 29:16 arbeiteten sich die Gäste im zweiten Viertel heran, ehe vor allem US-Boy Bunts wieder für den alten Abstand sorgte - 38:17. Bis auf 47:21 zogen die Dolphins davon. Mangels Spannung blieb selbst der stimmgewaltige Salzkottener Anhang kleinlaut. TSVE-Coach Ilijas Masnic zollte der »besten Defensivleistung in dieser Saison« ein Lob. »Weil wir so aggressiv verteidigt haben, hat Salzkotten nicht seinen Rhythmus gefunden.«
Lediglich im dritten Viertel, das mit 18:27 verloren ging, erlebte das Dolphins-Spiel einen kleinen Einbruch. »Da haben wir zu statisch gespielt, es zu viel mit Einzelaktionen probiert und so unseren Faden verloren,« analysierte der ehemalige bosnische Nationalspieler. Salzkotten verkürzte auf 59:45 und 63:51, ehe Bunts, Mankowski und Atsür mit ihren Körben den an diesem Tag größeren Siegeswillen der Bielefelder aufzeigten - 69:52 nach dem dritten Viertel.
Nach dem 71:58 spielten die Benslips Baskets Harakiri. Der TSVE nutzte die ungeschickten und überhasteten Abschlüsse, um es nach dem 90:64 (Bunts) ruhiger angehen zu lassen. Der Rest war nur noch Ergebniskosmetik. Der frühere TSVE-Spieler Patrick Abraham, entweder von David Bunts oder seinem »Spezi« Oliver Mankowski an die kurze Leine genommen, fand zunächst gar nicht in die Partie. Sein Arbeitsnachweis: 13 Punkte und vier vergebene Freiwürfe. »Wir haben eine der besten Mannschaften der Liga klar beherrscht,« freute sich Ilijas Masnic über einen Sieg, der »deutlicher als erhofft« ausfiel. Dazu genügte keine spektakuläre Leistung. »Wir waren unter dem Korb ordentlich besetzt. Der Gegner war von der Rolle. Irgendwann haben wir nur noch unseren Streifen runtergespielt,« resümierte 2,19-Meter-Mann Maik Mertens.
TSVE-Dolphins: Bunts (30/4) Chaddadi (18), Atsür (17/3), Sabourin (9), Cvetkovic (8), Mankowski (6), Rondas (2), Mertens, Schirok.

Artikel vom 26.02.2007