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Ein seltenes Glücksgefühl

Arminia II - Preußen 2:1 - Kollmeier erzielt den Ausgleich

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Nach dem Spiel blieb alles ruhig. Die Fans von Arminia Bielefeld und Preußen Münster ließen ihren Verbal-Scharmützeln, die die Fußball-Oberligapartie am Freitag in der SchücoArena pausenlos begleiteten, keine Handgreiflichkeiten folgen. Auch auf dem Rasen war es im Duell der Erzrivalen friedlich zugegangen.

Schieri Stattrop sah sich beim 2:1-Sieg der Arminen nur zwei Mal genötigt, eine Gelbe Karte zu zeigen. In Matlik und Antwerpen erwischte es in beiden Fällen einen Spieler im schwarz-grünen Preußen-Trikot. Es spricht für die Akteure beider Teams, dass sie sich durch die hitzige Atmosphäre, die die fast 3500 Zuschauer im und um das Stadion verbreiteten, nicht negativ beeinflussen ließen.
Positiv taten sie das schon, jedenfalls die Arminen. »Da gibt es nur ein Wort: Überragend. Laufbereitschaft und Einsatz waren erste Sahne. Die Fans haben einige Prozent mehr bei uns herausgeholt«, sagte ein euphorisierter Nils Fischer. Ihm war von dieser Zeitung das Ausgleichstor gutgeschrieben worden. Und noch nicht einmal Lothar Buttkus war sich sicher, wer wirklich den Ball im SCP-Gehäuse untergebracht hatte. Erst zögerte der Stadionsprecher, dann nannte er Frederik Kollmeier als Schützen des Tores zum 1:1. Und lag damit goldrichtig. Doch was für andere Mannschaften gilt, das gilt auch für Arminia Bielefeld II: Wer die Tore schießt, ist ganz egal. Hauptsache, die Kugel ist drin. Gegen Münster war sie es gleich zweimal. Was dazu führte, dass der DSC nach 18 Jahren wieder mal gegen die Preußen gewann.
»So oft treffe ich ja nicht ins Tor«, hatte DSC-Mittelfeldmann Kollmeier gesagt. Um so glücklicher war er, dass er in einer so wichtigen Partie wie gegen Münster ein Erfolgserlebnis feiern durfte. Ihm war der Treffer nach aufopferungsvoller Leistung genau so zu gönnen wie Nils Fischer.
Vater des Erfolges war in den Augen der Arminia-Anhänger aber kein anderer als Detlev Dammeier. Der neue Coach der Amateure war schon auf dem Weg zur Pressekonferenz, als die Fans immer lauter riefen: »Ohne Trainer geh'n wir nicht nach Haus'.«
Ein toller Einstand für den Ex-Profi, der alle Komplimente direkt an seine Mannschaft, die er für ihr »riesiges Engagement« und die »tollen Spielzüge« lobte, weitergab. Klar, dass die Arminen nach der Partie den Wunsch äußerten, auch das Derby gegen den FC Gütersloh Ende März in der SchücoArena austragen zu dürfen. Doch Detlev Dammeier trat auf die Bremse, wollte keine falschen Versprechen abgeben. »Ich denke nicht, dass das möglich ist«, sagte der 38-Jährige. Seine Spieler fänden das bedauerlich. Stellvertretend für die anderen äußerte Umut Kocin: »In der SchücoArena anzutreten, ist etwas ganz anderes, als wie sonst in Brackwede zu spielen.«

Artikel vom 26.02.2007