Von Dirk Schuster Bielefeld (WB). Bedingungsloser Rückhalt sieht anders aus: Nur 130 Arminia-Anhänger haben sich für die Partie ihres DSC bei Energie Cottbus ein Ticket gekauft. Dabei zählt die Begegnung morgen (15.30 Uhr) im Stadion der Freundschaft aus Bielefelder Sicht zu den bedeutendsten dieser Fußball-Bundesligasaison. Erste Wahl: Christian Eigler hat sich für einen Starteinsatz empfohlen. Foto: Carsten Borgmeier
Und dennoch: Endspielstimmung herrscht bei Frank Geideck nicht. Kein Wunder, denn noch sind ja zwölf Partien zu spielen. Arminias Trainer sagt: »Ob es ein Viertelfinale, ein Halbfinale oder ein Finale ist, interpretiert jeder anders. Aber dass es eine wichtige Partie ist, steht außer Frage.« Und gerade weil in Cottbus so viel auf dem Spiel steht, braucht Geideck Männer, die der aktuellen Drucksituation gewachsen sind. Da Heiko Westermann (vier folgenschwere Patzer in den vergangenen fünf Partien) diesen Nachweis zuletzt nicht erbringen konnte, bleibt er diesmal wohl draußen. Es ist davon auszugehen, dass Geideck seinem Innenverteidiger das in dem Vier-Augen-Gespräch gestern Vormittag mitgeteilt hat. Für Westermann rückt Markus Bollmann in die erste Elf. Und weil der Trainer festgestellt hat, dass »Sibusiso Zuma etwas die Leichtigkeit abhanden gekommen ist«, ist auch der Einsatz des Südafrikaners höchst unwahrscheinlich. Christian Eigler darf sich auf einen Starteinsatz im Sturm einstellen. Geideck lobt: »Christian hatte in den wenigen Minuten gegen Bochum gute Aktionen, er ist körperlich robust.« »Sollte es zu Veränderungen kommen«, auch das betont Geideck, »würde das aber nicht bedeuten, dass derjenige, der draußen bliebe, als Alleinschuldiger für den jüngsten Misserfolg an den Pranger gehörte.« Fragt sich allerdings, ob es Zufall ist, dass in Westermann und Zuma ausgerechnet jene Spieler eine Pause provoziert haben, die den DSC am Ende der Saison mit einiger Sicherheit verlassen werden. Klar aber auch, dass keiner der beiden zugeben würde, sich durch Angebote anderer Vereine abgelenkt zu fühlen. Zuma muss sich vertragsgemäß übrigens erst bis 15. Juli bekennen, ob er seinen Vertrag bis 2008 in Bielefeld erfüllt oder von seiner Ausstiegsklausel, nach der er für 800 000 Euro bereits diesen Sommer gehen darf, Gebrauch macht. Auch die dritte personelle Änderung vor dem Spiel in Cottbus kommt nicht überraschend. An Stelle des gesperrten Rüdiger Kauf (fünf gelbe Karten) rückt Radim Kucera nach auskuriertem Bänderriss im Ellenbogen ins defensive Mittelfeld. Linksverteidiger Tobias Rau, der wegen eines Trauerfalls freigestellt war und gestern wieder ins Training einstieg, ist noch keine Alternative. Im Abschlusstraining heute (9.30 Uhr, Hagemann-Straße) bietet sich Trainer Geideck eine letzte Möglichkeit zum Erproben weiterer potenzieller Änderungen. Das Tor zum Übungsgelände steht übrigens jedermann offen. Vor der Partie gegen Bochum hatte Geideck das Abschlusstraining unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchführen lassen. Jetzt sagt er: »Es hat ja nichts gebracht.«
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