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Podolski zahlt zurück

FC Bayern Münchens mühsamer Weg aus der Krise

München (dpa). Beim mühsamen Weg aus der Krise hat der FC Bayern München einen kleinen Schritt getan, aber von einer Wende mochte nach dem zweiten Rückrundensieg keiner sprechen.

»Das waren drei Pflichtpunkte, um den Anschluss nach oben zu wahren und eine Aufholjagd zu starten«, resümierte Trainer Ottmar Hitzfeld nüchtern. Auch für Torschütze Mark van Bommel war das 2:1 (1:0) gegen den VfL Wolfsburg in erster Linie ein Lebenszeichen im Kampf um einen Champions-League-Platz, der für den deutschen Fußball-Meister wieder in Reichweite gerückt ist: »Wir müssen in der Liga eine Serie hinlegen und Real Madrid in der Champions League schlagen, dann ist noch viel möglich.«
Immerhin ist der Tabellenvierte »wieder etwas näher dran«, wie Lukas Podolski feststellte. Der Nationalspieler war der Gewinner des Tages in der ausverkauften Allianz Arena. Vier Tage nach seiner schwachen Champions-League-Vorstellung beim 2:3 gegen Real Madrid zahlte Podolski das Vertrauen, das ihm Hitzfeld schenkte, mit einer guten Leistung und dem verwandelten Foulelfmeter zum 1:0 zurück (26.). Hitzfeld staunte, dass sich Podolski den Strafstoß zutraute: »Das war sehr, sehr mutig von Lukas. Er stand schwer unter Beschuss und hat große Verantwortung übernommen. Davor muss man den Hut ziehen. Mit 21 Jahren schon so frech zu sein, hat mir gefallen.«
Nach dem »unnötigen Elfmeter« (VfL-Coach Klaus Augenthaler), den Abwehrspieler Alexander Madlung mit einem dummen Schubser gegen Claudio Pizarro verschuldet hatte, hatte sich Podolski einfach den Ball geschnappt. »Keiner hat ihn mir weggenommen. Da habe ich ihn auf den Punkt gelegt und reingehauen«, meinte der Ex-Kölner nach seinem erst zweiten Saisontor: »Ich habe das Vertrauen mit Leistung zurückgezahlt«.
Es war eine gezielte Aufbauhilfe Hitzfelds, für Podolski Torjäger Roy Makaay auf die Bank zu rotieren. »Ich wollte Lukas nicht hängen lassen, nachdem er nach dem Real-Spiel als großer Verlierer abgestempelt worden war«, erläuterte der Trainer. Insgesamt machen die Bayern unter Hitzfeld langsam aber sicher Fortschritte, auch wenn sie durch das Anschlusstor von Cedrick Makiadi (79.) noch einmal in Gefahr gerieten. Augenthaler ärgerte sich: »Wir hätten hier noch einen wichtigen Punkt mitnehmen können.«

Artikel vom 26.02.2007