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Ein Pudding wartet auf
den besten Comedian

Zehnter Bielefelder Kabarettpreis im Zweischlingen

Quelle (WB). Um den Pudding geht es am kommenden Freitag und Samstag, 23. und 24. Februar, wieder im Zweischlingen. Die Süßspeise ist die Trophäe des Bielefelder Kabarettpreises, der in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal an den besten jungen Nachwuchskabarettisten verliehen wird. Mitentschieden wird der Wettbewerb dabei - wie immer - durch das Votum des Publikums.
Gewann 2006 den Bielefelder Kabarettpreis und damit einen an die Wand genagelten Pudding. Marc-Uwe Kling. Foto: Malte Samtenschnieder
Insgesamt sechs Nachwuchs-Comedians und Ensembles stellen sich in diesem Jahr dem zweitägigen, satirischen Wettstreit. Am Freitagabend spielen alle ein etwa viertelstündiges Kurzprogramm, anschließend wählt das Publikum per Stimmkarte, welche drei Künstler im Finale spielen dürfen. Am Samstag haben die drei besten Nachwuchs-Comedians dann je eine halbe Stunde Zeit, um ihren Zuschauern eine Kostprobe ihres Könnens zu geben. Eine Fachjury bestimmt unter Beteiligung des Publikums schließlich die Platzierungen. Zusätzlich wird ein Extrapreis an den Sieger der Publikumswertung verliehen.
Die Kandidaten der zehnten Auflage des Bielefelder Kabarettpreises bieten einen bunten Querschnitt verschiedener kabarettistischer Spielarten: Das Hottentotten-Rennquintett aus Mannheim besteht aus drei egozentrischen Schlafwagenschaffnern in einer anarchistischen Gruppentherapie mit handgemachten Heimatmelodien. Michael Schönen aus Köln bleibt dagegen lieber beim reinen Wort und dichtet. Er ist eine »Jambensau« - der Dichterfürst unter den Comedians. Ein sympathischer Sprachdompteur mit Hang zur Unsportlichkeit, der beweist, dass Gereimtes keineswegs aus der Mode sein muss.
Der Münchner Florian Kopp stellt sich ganz in die Tradition des bayrischen Typenkabaretts. Schauspielorientiert setzt er sich und dem Publikum Flöhe ins Ohr und verwandelt sich in eine Reihe exzentrischer Figuren. Der Koschuh aus Innsbruck nimmt das Publikum ebenfalls in das bizarre Unter-Unterbewusstsein einer Bühnenfigur mit - die eines unter der Dusche verunfallten Mannes und seiner Träume während der Bewusstlosigkeit. Skurriles Kabarett aus Österreich.
Die Berlinerin Jundula Deubel verkörpert eine allein erziehende Supermarktverkäuferin mit ungebremstem Größenwahn und unverbesserlichem Optimismus - eine Königin des Alltags und Diva der Herzen. Die Jungs von Ass-Dur schließlich runden das Teilnehmerfeld ab. Sie missbrauchen ihr klassisches Musikstudium dazu, auf hochkulturelle und intelligente Weise Komik, Musik und Zauberei zu verrühren und Arien zur Schizophrenie der südaustralischen Wandermöwe zu schmettern.
Neben dem legendären Pudding gewinnt der Sieger des Bielefelder Kabarettpreises 1700 Euro Preisgeld und einen Auftritt im Zweischlingen, bei dem er oder sie sein komplettes Programm aufführen kann. Die Kabarettabende beginnen am Freitag und am Samstag um 20 Uhr. Im Rahmenprogramm wird Nils Heinrich aus Berlin mit »Texten, Liedern und Gemüse« zu sehen sein. Karten gibt es im Vorverkauf im Zweischlingen. Sowohl für die Vorrunde, als auch für das Finale wird ein Kartenkontingent für die Abendkasse zurückgehalten. Weitere Informationen zum Bielefelder Kabarettpreis gibt es unter
www.kabarett-bielefeld.de

Artikel vom 22.02.2007