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Gericht prüft Zementpreis




Sechs Firmen beklagt


Düsseldorf (Reuters/WB). Das Düsseldorfer Landgericht hat eine millionenschwere Schadensersatzklage gegen die sechs führenden deutschen Zementhersteller für zulässig erklärt. Die Kammer habe ein entsprechendes Zwischenurteil erlassen, sagte Richter Horst Butz gestern in Düsseldorf. Dies ist ein herber Rückschlag für die Zementfirmen, die die Klage als unzulässig bezeichnet hatten. Das Verfahren soll im Spätsommer fortgesetzt werden. Den Zementfirmen wird vorgeworfen, ein Kartell gebildet zu haben, um stark überhöhte Preise für den Baustoff in Rechnung stellen zu können. 29 Kunden hatten ihre Forderungen an die Brüsseler Aktiengesellschaft Cartel Damage Claims (CDC) abgetreten, die in einer Art Sammelklage vor Gericht mindestens 113 Millionen Euro Schadensersatz für die angeblich überhöhten Preise einfordert. Das Bundeskartellamt hatte das Zementkartell aufgedeckt. Die Wettbewerbshüter hatten Bußgelder über insgesamt 660 Millionen Euro gegen Marktführer HeidelbergCement, Holcim, Lafarge, Dyckerhoff, Schwenk und den Kronzeugen Cemex (früher Readymix) verhängt. Die höchste Strafe entfiel mit 252 Millionen Euro auf HeidelbergCement, zu dem auch die ehemaligen Zementwerke Anneliese in Paderborn (70 Mitarbeiter) gehören.

Artikel vom 22.02.2007