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»Ein würdevolles Ende«

Streit um die tote Anna Nicole Smith dauert weiter an

Fort Lauderdale (dpa). Der toten Anna Nicole Smith wird die letzte Ruhe nicht gegönnt. Im Streit um ihren Leichnam gab es vor dem Gericht in Florida noch immer keine Entscheidung.

Der letzte Lebensgefährte des früheren Fotomodells, Howard K. Stern, bestand weiter darauf, dass Smith neben ihrem Sohn Daniel auf den Bahamas beigesetzt werden soll. Dagegen will die Mutter die sterblichen Überreste von Smith bei sich in Texas bestatten. Der Gerichtsmediziner drängte, den Leichnam zu bestatten, da dieser schneller verfalle als angenommen.
Nach dem Tod ihres 20-jährigen Sohns im September sei Smith »nie mehr die Gleiche« gewesen, sagte Stern. »Emotional starb sie mit ihm.« Die Mutter Virgie Arthur gab bei der Anhörung vor Bezirksrichter Larry Seidlin zu, seit mehr als 20 Jahren keinen persönlichen Kontakt mit Anna Nicole mehr gehabt zu haben. Für die Differenzen mit ihrer Tochter machte Arthur deren Drogenkonsum verantwortlich.
Zuvor war im Gerichtssaal ein Fernsehinterview mit Anna Nicole Smith von 2006 ausgestrahlt worden, in dem diese unter Tränen von ihrem Hass gegenüber der Mutter berichtete. Demnach war Smith als Kind nicht nur geschlagen, sondern auch sexuell missbraucht worden.
Auch für den Tod Daniels machte Smith ihre Mutter in dem Interview verantwortlich. Sie schwor, dass Arthur die kleine Dannielynn nie zu Augen bekommen würde. Dannielynn war drei Tage vor den Tod ihres großen Bruders auf den Bahamas zur Welt gekommen.
Der Gerichtsmediziner drängte das Gericht in einem Schreiben, Anna Nicole Smith spätestens bis Samstag zu bestatten. Ihr Leichnam verfalle trotz der Balsamierung schneller als erwartet. Der Mediziner machte klar, dass es ihm nicht um die Bestimmung der Vaterschaft von Smiths Töchterchen gehe, sondern um »Frieden, Ruhe und ein würdevolles Ende für den Körper von Frau Smith«.
Smiths früherer Anwalt und letzter Lebensgefährte Stern sagte, dass er Smith gut zehn Jahre gekannt habe. Er habe sie diese Woche ganz offiziell heiraten wollen.

Artikel vom 22.02.2007