22.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Polizist (59) nach Bluttat angeklagt

Beamter muss wegen gefährlicher Körperverletzung vor Gericht


Von Ingo Schmitz
Höxter (WB). Als er das Blut sah, ließ er von seinem Opfer ab: Ein Polizist (59) wird im April in Detmold wegen gefährlicher Körperverletzung auf der Anklagebank des Landgerichts sitzen. Dem Beamten der Kreispolizeibehörde Höxter wird vorgeworfen, im November mit einem Messer auf seine Freundin losgegangen zu sein. Die Tat ereignete sich im lippischen Lügde in einem Hotel. Dort hatte die rumänische Bardame aus Sicht des Beschuldigten offenbar zu lange telefoniert. Der Mann griff zum Klappmesser und wollte auf den Hals der 34-Jährigen einstechen. Dabei verletzte der stark Alkoholisierte sein Opfer an der Pulsader. Die Frau musste im Krankenhaus behandelt werden.
Laut Oberstaatsanwalt Diethard Höbrink hatte der Beschuldigte nach ersten Untersuchungen zur Tatzeit einen Alkoholgehalt von drei Promille im Blut. Dass die Anklage nicht auf versuchten Todschlag lautet, hat einen guten Grund: Der Beschuldigte erschrak sich, als er das Blut sah, und nahm dann Abstand von seiner Tötungsabsicht.
Möglicherweise ist der Polizist, der seit Juni aus gesundheitlichen Gründen nicht im Dienst ist, alkoholkrank. Offenbar aus diesem Grund durfte er seit einiger Zeit keine Dienstwaffe mehr tragen. Seit 36 Jahren gehört er der Höxteraner Dienststelle an.

Artikel vom 22.02.2007