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Kassenpatienten warten länger


Bonn (dpa). Kassenpatienten müssen auf einen dringenden Arztbesuch deutlich länger warten als Privatversicherte. Das ergab eine Studie des Wissenschaftsinstituts der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK). Selbst bei »akuten Beschwerden« musste demnach jeder vierte gesetzlich Versicherte (25,3 Prozent) mindestens zwei Wochen auf einen Termin warten. Bei Privatversicherten traf dies nur für 7,8 Prozent der Patienten zu. Der AOK-Studie zufolge bekamen Privatpatienten auch viel leichter umgehend einen Termin - vor allem bei Orthopäden.
Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Köhler, sagte: »In der Regel bekommen Kassenpatienten bei akuten Beschwerden schnell einen Termin.« Er räumte aber zugleich ein, dass es im Einzelfall »Service-Unterschiede« geben könne.
Nach der Studie bekam nur knapp ein Viertel (23,4 Prozent) der gesetzlich Versicherten (GKV) sofort einen Termin zur akuten Versorgung. Bei Privatversicherten (PKV) lag die Quote höher (31,6 Prozent).
Ein Drittel der GKV-Patienten (33,5 Prozent) empfand die Wartefrist auf den jüngsten Arzttermin als zu lang. Bei den Privatpatienten war die Unzufriedenheit deutlich geringer (14,7 Prozent). Die Analyse stützt sich auf Befragungen von GKV- und PKV-Mitgliedern.

Artikel vom 22.02.2007