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Aktienkurse im Höhenflug

Dax knackt 7000-Punkte-Marke - Kursdelle durch Gewinnmitnahmen

Von Edgar Fels
Bielefeld (WB). Erstmals seit November 2000 hat der deutsche Aktien-Index Dax gestern kurzzeitig die psychologisch wichtige 7000-Punkte-Marke überschritten. Im Handelsverlauf büßte der Index zwar spürbar ein, Experten erwarten aber einen andauernden Höhenflug der Aktienkurse.

Für viele Anleger sei das Erreichen der 7000-Punkte-Marke das Signal für kleinere Gewinnmitnahmen gewesen, sagte Stefan de Schutter von Alpha Wertpapierhandel. Nachdem der DAX seit Jahresbeginn mehr als sechs Prozent gewonnen hatte, seien nun vor allem Titel wie RWE und DaimlerChrysler anfällig für Gewinnmitnahmen.
Sein Allzeithoch hatte der Dax im März 2000 mit 8136 Punkten erreicht. Bilanzskandale in den USA, die Terroranschläge vom 11. September 2001 und das Ende des Internet-Booms sorgen für einen jähen Absturz auf 2203 Punkte am 12. März 2003. Seither weist die Kurve aufwärts.
»Wir gehen davon aus, dass die positive Grundstimmung am deutschen Aktienmarkt in den kommenden Wochen anhalten wird. Die Treiber sind hier zunächst einmal die Unternehmensnachrichten«, sagte Christoph Schlienkamp, Anlageexperte beim Bankhaus Lampe, gestern dieser Zeitung. »Wir sehen aktuell sehr häufig, dass die auf den ersten Blick manchmal schon optimistischen Gewinnerwartungen doch noch übertroffen werden und somit die Bewertung stützen. Zudem sind die Daten von der Konjunkturfront und auch die Preisentwicklungen stützend.« Gefahren drohten allenfalls durch Energiepreissteigerungen oder unerwartete Reaktionen der Notenbanken.
»Wir sehen die Börsenentwicklung in Deutschland und auch in Europa positiv, auch nach dem Knacken der 7000-Marke im Dax«, sagte Ursula Luermann von der Sparkasse Bielefeld. Allerdings: Die Kleinanleger hätten sich eher zurückgezogen, vielfach nach Erreichen ihrer ehemaligen Einstandskurse. Die Sparkasse sieht den Dax bis zum Jahresende auf 7250 Punkte steigen.
Ein Tipp der Volksbank Paderborn-Höxter: »In einem international aufgestellten Aktiendepot empfehlen wir neben Deutschland und Europa auch eine Übergewichtung des japanischen Aktienmarktes. Amerikanischen Aktien stehen wir auch aus Bewertungsgründen eher zurückhaltend gegenüber«, sagte Karsten Pohl, Leiter des »Private Bankings«.
Die Volksbank Paderborn-Höxter bleibt bei ihrer vorsichtig optimistischen Grundeinschätzung und hält sogar einen Dax-Stand zum Jahresende von 7300 bis 7400 Punkten für erreichbar. »Dabei gehen wir im Jahresverlauf aber durchaus von wieder stärker schwankenden Aktienmärkten aus«, sagte Pohl.
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Artikel vom 22.02.2007