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Die Beckham-Gala
Hart
am
Ball

Von Klaus Lükewille

Sorry, Mister Beckham!
Was wurde zuletzt so alles gesagt, geschrieben und gedruckt über diesen englischen Fußball-Star. Da gab es kein nettes Wort. Auch hier nicht.
Da gab es nur »Dickes«.
Ein Mann, den seine Frau Victoria am Gängelband durch exklusive Boutiquen zerrt. Ein Profi, der nur noch abkassieren will. Demnächst in Los Angeles.
Uli Hoeneß, der Manager des FC Bayern, er behauptete sogar, David Beckham sei schon lange kein richtiger Fußballer mehr. Und er schickte gleich noch einen Schuss Hohn und Spott hinterher: »Deshalb ist Beckham genau der passende Mann für Hollywood - ein Schauspieler.«
Und jetzt dieses Schauspiel in Madrid. Ball-Zauber mit Beckham. Flanken, Ecken, Freistöße, Musterpässe, Einsatz, alles stimmte. Weltklasse. Ja, er kann es immer noch, dieser Engländer. Um so schlimmer, dass er demnächst seine unnachahmlichen Kicker-Künste in der Operetten-Liga aufführen will. Einer wie er wird dem europäischen Fußball fehlen.
Also: Sorry, Mister Beckham! Er hat allen gezeigt, dass er doch noch hochklassig und professionell spielen kann.
Zum Glück für den FC Bayern reichte die Kraft des Real-Regisseurs nur eine Stunde. Dann war nichts mehr zu sehen. Von Beckham. Und von Madrid. Da dürfte auch Hoeneß aufgeatmet haben. 2:3. München feierte die Auswärts-Niederlage wie einen Sieg. Viel zu früh und viel zu laut gejubelt. Denn Vorsicht, vielleicht kickt Beckham am 7. März beim Rückspiel über 90 Minuten auf höchstem Niveau.

Artikel vom 22.02.2007