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»Schon ein bisschen Papakind«

Fritz Wepper und Tochter Sophie gemeinsam in leichter Krimikomödie

Von Cordula Dieckmann
ARD, 20.15 Uhr: Für Fritz Wepper sind Auftritte mit seiner Tochter Sophie nicht mehr ungewöhnlich. Nach gemeinsamen Dreharbeiten für Serien und Fernsehfilme sind sie heute in der Krimikomödie »Mord in bester Gesellschaft« erneut als Vater-Tochter-Gespann zu sehen.

Wepper gerät als Psychiater Wendelin Winter bei einem Spanienurlaub mit seiner Tochter Alexandra in eine mysteriöse Mordserie, die auf der Party des Immobilienkönigs Christian Marquardt ihren Anfang nimmt. Winter gerät sogar selbst in Verdacht. Um sich zu entlasten, setzt er seinen psychologischen Sachverstand ein und versucht, aus dem großen Kreis der möglichen Täter den Richtigen zu entlarven.
Die leichte Komödie bietet schöne Landschaftsaufnahmen und viele Anklänge an Agatha Christie. Doch begehrenswert ist die Luxus-Welt nur an der Oberfläche - darunter ist ein feines Netz an Intrigen und Lügen gesponnen, das immer weiter wächst. Erstes Todesopfer ist Marquardt (Michael Greiling), der am Tag nach seiner Geburtstagsfeier ermordet aufgefunden wird. Seine trauernde Lebensgefährtin Sonja Pahl (Sonja Kirchberger), der Ex-Metzger und jetzige Autohändler Heinz Bilfinger (Armin Rohde) und der aalglatte Notar Ernesto Mendez (Merab Ninidze) haben alle ein Motiv.
Im Krimigeschäft kennt sich Wepper bestens aus - wurde er doch als Harry in der ZDF-Krimiserie »Derrick« berühmt. Dennoch waren die Dreharbeiten zu seinem neuen Film für ihn spannend: »Es ist nicht alltäglich, dass ein Psychologe in so einen Mordfall hineingerät«, sagt der 65-Jährige. Außerdem sei ihm Winters Arbeit durchaus vertraut. »Jeder Schauspieler sammelt psychologische Erfahrungen mit unterschiedlichen Charakteren - Mein Beruf ist eigentlich gelebte Psychologie.« Weitere Filme in seiner Rolle als Psychiater schließt er nicht aus: »Die Geschichte soll eine Reihe werden, wenn sie die Quote hat.«
Sophie Wepper genoss die Arbeit mit ihrem Vater. »Es gibt Situationen, da finde ich es beruhigend, zu wissen: Der Papi ist da!«, bekennt die 25-Jährige ausgebildete Fernsehjournalistin, die gerade Schauspielunterricht nimmt. »Ich bin schon ein bisschen Papakind.« Trotzdem wolle sie auch mal ohne väterlichen Beistand drehen. »Die Schauspielerei reizt mich. Aber es gehört auch Mut dazu, das trotz des Schattens des Vaters anzugehen.«
Ihr Vater sieht die Fortschritte seiner Tochter mit Stolz und Wohlwollen. »Wir verstehen uns prächtig, gerade auch durch unseren ähnlichen Humor«, meint Wepper, der nicht nur als Filmvater Winter bei seiner Tochter weich wird. »Als Tochter hat man immer irgendwie die Möglichkeit, den Vater um den Finger zu wickeln«, verrät Sophie, die im Film als verwöhnte, raffinierte junge Frau ihren Vater in der Hand hat. »Aber das muss man natürlich sehr subtil machen, damit er es nicht gleich merkt.«

Artikel vom 22.02.2007