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Prodi bietet Rücktritt an

Schwere Regierungskrise in Rom


Rom (dpa). Nach nur neun Monaten Amtszeit hat der italienische Ministerpräsident Romano Prodi gestern Abend seinen Rücktritt eingereicht. Er reagierte damit auf eine schwere Abstimmungsniederlage im Senat. Wie nach einem Treffen Prodis mit Staatspräsident Giorgio Napolitano bekannt wurde, sollen bereits heute Konsultationen über das weitere Vorgehen beginnen. Napolitano habe Prodi gebeten, zunächst die Amtsgeschäfte fortzuführen, bis eine Lösung gefunden sei.
Bei einer Abstimmung über die künftigen außenpolitischen Grundzüge des Kabinetts hatte das Regierungsbündnis lediglich 158 Stimmen erhalten und verfehlte damit das notwendige Quorum von 160 Stimmen.
Außenminister Massimo D'Alema hatte dabei vor allem um Unterstützung für die weitere Finanzierung der Mission in Afghanistan gebeten - ein Punkt, bei dem es seit Wochen Streit vor allem mit dem linksradikalen Flügel der Koalition gibt.
Oppositionschef Silvio Berlusconi und viele Politiker des Mitte-Rechts-Bündnisses hatten bereits kurz nach dem Votum lautstark den Rücktritt Prodis gefordert.

Artikel vom 22.02.2007