22.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Britischer Teilabzug

Bushs Pläne durchkreuzt


Was bleibt dem amerikanischen Präsidenten George W. Bush anderes übrig, als den Teilabzug der britischen Truppen aus dem Irak als »Erfolg der Bemühungen um mehr Sicherheit« zu kommentieren? Er kann in der Öffentlichkeit ja nicht zugeben, dass ihm das Vorhaben seines engsten Verbündeten im Irak zum jetzigen Zeitpunkt äußerst ungelegen kommt.
Denn Bush kämpft in Washington immer noch für seine Pläne, das Irak-Kontingent noch einmal aufzustocken. Schon bisher ist der US-Präsident mit diesem Vorhaben bei den Demokraten in den USA, aber auch bei den eigenen Freunden in der Republikanischen Partei auf wenig Gegenliebe gestoßen. Die meisten US-Amerikaner möchten ihre Truppen lieber heute als morgen zurückholen.
Mit der Ankündigung des britischen Premierministers Tony Blair wird auch für Bush der Druck im eigenen Land wachsen, es dem britischen Regierungschef gleichzutun. Eine Aufstockung kann er getrost vergessen.
Blair weiß natürlich, dass er Bush mit der Ankündigung des Teilabzugs Probleme bereitet. Doch ihm geht es in erster Linie darum, sich bis zum Rücktritt im Juli einen ehrenhaften Abgang zu verschaffen. Dass Blair die britischen Truppen überhaupt in den Irak schickte, hat ihn viel Popularität gekostet. Vielleicht stimmen Blairs Rückzugspläne seine Landsleute nun versöhnlich. Dirk Schröder

Artikel vom 22.02.2007