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Katag liefert Hertie die textile Vielfalt

Bielefelder Mode-Profis versorgen 74 Häuser von März an im textilen Exklusivmarkenbereich

Von Michael Diekmann
und Carsten Borgmeier (Foto)
Bielefeld (WB). Katag weiß, was Kunden kaufen. Wenn am 1. März bundesweit 74 ehemalige kompakte Karstadt-Häuser unter dem Namen Hertie durchstarten, kommt die textile Vielfalt aus Bielefeld. Der neue Ladenbau, freut sich Katag-Chef Dr. Daniel Terberger, ist bereits in der Zentrale in Sieker zu sehen.

Mode-Profis in Bielefeld haben das Design entwickelt. Umgesetzt wird nach den Katag-Vorgaben landauf landab bei verschiedenen Ladenbauern. Weiß, Grau, Schwarz und eine Schrift aus Edelstahl bestimmen das Bild. Die Marken in den Regalen heißen Staccato, Greenfield, Basefield und Commander. Sie stehen für die Katag, für Erfolg und für den großen Bereich der »gut-bürgerlichen« Kundschaft der Mitte, die mit Wertvorstellungen und Qualitätsanspruch einkaufen geht. Der Start von 70 Hertie-Häusern, freut sich Daniel Terberger: »Das ist die Wiedergeburt eines Klassikers. Und wir sind dabei.« Die neuen Häuser stehen auch in Detmold, Lemgo oder Gütersloh.
Der Vorstandssprecher des Handelsriesen, der von Bielefeld aus als größter europäischer Textileinkaufsverband gewissermaßen das Rückgrat des mittelständischen Textileinzelhandels bildet, freut sich über das Engagement seines Hauses, in dem 350 Mitarbeiter in der Zentrale nicht nur mit und für Mode arbeiten, sondern »mit Begeisterung Mode leben«. Die 370 Mitglieder der Katag mit ihren 1100 Verkaufsstandortren sind zumeist Platzhirsch in ihrem Klein- oder Mittelzentrum im zentralen Europa. Und damit passt auch das Engagement mit Hertie für die Katag-Manager ausgezeichnet ins Bild. Gerade diese kleinen kompakten Karstadt-Standorte, die jetzt als Hertie Furore machen sollen, sind vielfach der wesentliche Handelspunkt in kleineren Städten und Gemeinden, haben eine wesentliche Bedeutung für die künftige Existenz solcher sensiblen Orte abseits der Großstädte.
Mode und Mittelstand sind die wesentlichen Bausteine, damit die traditionellen deutschen Innenstädte eine Zukunft haben. All die Attraktionen von Kunst und Kommerz bis zu Gastronomie und Gauklerei brauchen als zentralen Punkt einfach den mittelständischen Textileinzelhandel. Ohne den, so Daniel Terberger, sind die Zentren aber nicht überlebensfähig, driften die Strukturen ab auf die grüne Wiese. Schließlich sind Zentren einst vornehmlich an Handelsstandorten entstanden.
Wie konsequent und gut entwickelt die Marken der Katag sind, zeigt Daniel Terberger am Beispiel »Staccato«. Das Angebot beginnt bei Baby-Kleidung, geht über Mini und Kids sowie Schulkinder bis zu Teens und Twens. Und weil bei Erwachsenen Mode längst keine Altersfrage mehr ist, tragen auch die Mütter und Omas die sportlich-funktionelle Linie aus Bielefeld. Das ist, freut sich der Chef, die beste Form der langfristigen Kundenbindung an eine Marke.

Artikel vom 22.02.2007