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Starke Frauen und Politik im Filmwerk

Margarethe von Trotta wird heute 65

Viele Filme: Margarethe von Trotta.Foto: dpa

Paris (dpa). Margarethe von Trotta ist keine Feministin, auch wenn Frauen ihre Filme bestimmen. Die Regisseurin feiert heute ihren 65. Geburtstag. Die preisgekrönten Filme handeln nicht von irgendwelchen Frauenschicksalen. Im Mittelpunkt stehen politisch engagierte Frauen, die mit ihrem Einsatz die Gesellschaft und die Welt verbessern wollen, sei es mit Gewalt wie in »Die bleierne Zeit« oder als Redakteurin und Mitglied der Arbeiterbewegung in »Rosa Luxemburg«; für »Die bleierne Zeit« erhielt sie beim Filmfestival in Venedig einen Goldenen Löwen, in Deutschland gab es Filmbänder in Gold für beide Filme. Auch in ihrem vor mehr als 3 Jahren erschienenen Film »Die Rosenstraße« steht Protest im Mittelpunkt, es geht um den Kampf nicht-jüdischer Frauen gegen die Deportation ihrer jüdischen Männer.
Aber auch feministische und mehr private Standpunkte spiegeln sich in ihren Filmen wider wie zum Beispiel in »Schwestern oder Die Balance des Glücks« von 1979, »Fürchten und Lieben« nach Motiven von Tschechows »Drei Schwestern« (1988) oder der ebenfalls in Italien entstandene Film »Die Rückkehr« von 1990.
Die 1942 in Berlin geborene und in Paris lebende Filmemacherin kann in ihrer fast 30-jährigen Filmkarriere auf etwa 20 Filme blicken. Zehn Jahre lang war von Trotta jedoch noch als Schauspielerin erfolgreich, bevor sie sich der Regiearbeit zuwandte. Volker Schlöndorff hatte ihr die Chance geboten. So entstand als erste gemeinsame Arbeit die Filmversion des Böll-Romans »Die verlorene Ehre der Katharina Blum« (1975) und 1977 »Das zweite Erwachen der Christa Klages«.

Artikel vom 21.02.2007