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»Schreckliche Moden«

Lehrerverband kritisiert den Sprachverfall


Bielefeld/Paderborn (WB). Wörter wie »Open Air«, »Body Lotion« oder »Management« sind längst ein fester Bestandteil der deutschen Alltagssprache. Anlässlich des Tages der Muttersprache, der heute begangen wird, warnt der Deutsche Lehrerverband allerdings vor »schrecklichen Moden«, speziell im Deutschunterricht. Vor allem die zahlreichen Anglizismen im Wortschatz der Schüler machen dem Verband Sorgen. Die Germanistik-Professorin der Universität Paderborn, Elisabeth Feldbusch, geht sogar noch weiter und behauptetet, dass die deutsche Sprache neben dem Englischen auch zunehmend durch die Muttersprachen der Migranten, wie Türkisch oder Russisch, beeinflusst wird. Weiter kritisiert der Lehrerverband die immer häufiger auftretende Verknappung der Sprache. So bleibe es den Schülern immer öfter erspart, größere Textpassagen zu lesen und längere Aufsätze zu schreiben. Die Ursache dafür sieht der Linguistik-Professor Gert Rickheit von der Universität Bielefeld im starken Streben nach Objektivität: »Dadurch, dass ständig gefordert wird, die Bewertungsmaßstäbe im Deutschunterricht zu vereinheitlichen, geht der Trend immer mehr in Richtung von Multiple Choise und Lückentexten«, so Rickheit.In einem sind sich Germanisten, Linguisten und der Lehrerverband allerdings absolut einig: »Schüler sollten lesen, lesen, lesen«!

Artikel vom 21.02.2007