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Rückkehr des
großen Kaisers

Konstantin-Schau nimmt Gestalt an

Von Birgit Reichert
Trier (dpa). Genau 1700 Jahre nach dem Einzug in seine Residenz in Trier kehrt Kaiser Konstantin der Große mit Glanz und Gloria in die Moselstadt zurück. Er bringt Schätze aus aller Welt mit: 650 Exponate aus 160 Museen und 20 Ländern sowie bislang verborgene Objekte aus der Spätantike für eine einmalige Schau.

»Wir haben alle Highlights versammelt, die man bekommen konnte und wir haben sie inhaltlich so aufgearbeitet, dass sich ein geschlossenes historisches Bild ergibt«, sagt der Geschäftsführer der Konstantin-Ausstellungsgesellschaft, Eckart Köhne, etwa 100 Tage vor dem Startschuss der Landesausstellung »Konstantin der Große« in Trier (2. Juni bis 4. November 2007). Im Rheinischen Landesmuseum stehen Konstantin allein 2000 Quadratmeter als »Herrscher des Römischen Imperiums« zur Verfügung. Im Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum wird sein Verhältnis zum Christentum beleuchtet und im Städtischen Museum Simeonstift seine Wirkungsgeschichte im Mittelalter sowie in der Neuzeit - auf insgesamt 1000 weiteren Quadratmetern. Konstantin (ca. 275 bis 337 n. Chr.) residierte von 307 bis 317 in Trier.
Während die Füße des Kaisers in tonnenschweren und metergroßen Nachbildungen bereits in Trier angekommen sind, wird eine drei Meter große originalgetreue Kopie des kaiserlichen Kopfes Anfang April als erstes Stück ins Landesmuseum einziehen. Dann folgen die Exponate aus den Schatzkammern des Rheinischen Landesmuseums. Vom 7. Mai an werden die ersten großen Leihgaben, wie Altäre und Sarkophage erwartet, vom 14. Mai an dann die meisten weiteren Leihgaben, deren Wert nicht beziffert werden kann. Vor der Ausstellung sind Landesmuseum und Simeonstift für 20 Millionen Euro restauriert und umgebaut worden.
Aus dem British Museum in London kommen allein 40 Objekte: Goldgläser aus dem 4. Jahrhundert, bei dem zwischen Glasschichten Goldfolien eingearbeitet sind. Oder eine Amethyst-Gemme von Konstantin, von der es weltweit nur drei gibt. »Wir sind die ersten, die alle drei zeigen können«, sagt Köhne. Erstmals zu sehen sein wird ein Fund aus Trier: eine restaurierte ein Meter große Silberkanne mit eingelegten christlichen Apostelfiguren, die vor 15 Jahren gefunden wurde.
Aus dem französischen Arles kommen zwei Marmor-Sarkophage, aus Mailand ein spektakulärer Silberteller.

Artikel vom 21.02.2007