Bielefeld (gge). »Wenn ich eine Straftat vereiteln kann, mache ich das«, sagt Lars S. aus Lage. Vergangenen Sonntag war es wieder mal so weit: Der 34-Jährige sprang der Polizei bei einer Verfolgung in Bielefeld spontan zur Seite, um einen Mann festzunehmen, der des Raubes verdächtigt wurde. Es war 3.40 Uhr, als der Lipper mit seinem Pkw die Herforder Straße befuhr und erkannte, wie die Ordnungshüter den Flüchtigen zu Fuß, vom Willy-Brandt-Platz kommend, einzuholen versuchten. Der Zeuge stoppte kurzerhand sein Fahrzeug vor der Einmündung Zimmerstraße, stieg behände aus dem Auto und half, den 24-Jährigen an einer Hauswand zu fixieren. Während der Gestellte von Polizisten festgehalten wurde, forderte Lars S. per Handy Unterstützung bei der Polizeileitstelle an. »Ohne das couragierte Einschreiten des Mannes aus Lage wäre die Festnahme des Tatverdächtigen nicht möglich gewesen«, erklärte Polizeisprecher Michael Waldhecker. Für Lars S. war es eine »Selbstverständlichkeit«. »Ich bin im Rettungswesen ausgebildet und kenne noch aus meiner Bundeswehrzeit ein paar Griffe, die schnell und schmerzhaft sind«, sagte er gestern zum WESTFALEN-BLATT. Versucht jemand, irgendwo einzubrechen oder einen Diebstahl zu begehen, war der Junggeselle auch früher schon zur Stelle. Der Polizei so helfen zu können wie jetzt in Bielefeld war indes auch für den im Organ- und Bluttransportwesen Beschäftigten eine echte Premiere. Angst kennt er nicht. Dafür hat er ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl. Die Polizei war am Sonntag gegen 3.33 Uhr nach einer Schlägerei zwischen vier bis fünf Personen vor einem Kiosk in die Bahnhofstraße gerufen worden. Zwei flüchtige Personen konnten schließlich nach kurzer Flucht mit Gesichtsverletzungen und offensichtlich stark alkoholisiert vorläufig dingfest gemacht werden; darunter auch der 24-jährige Russe, den Lars S. mit einzufangen half. Bei den Männern wurden ein Messer und eine Geldbörse gefunden und sichergestellt. Die Ermittlungen der Polizei in diesem Fall dauern noch an.
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