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Fußballfans kurbeln Tourismus an

2006 Rekordzahlen in NRW - 1,7 Millionen Gäste besuchten Ostwestfalen

Bielefeld (dpa/WB/bp). Die Region Teutoburger Wald erfreut sich bei Touristen wachsender Beliebtheit. 1,7 Millionen Gäste kamen 2006 in die Region. Das sind 2,8 Prozent mehr als im Jahr davor.
Wirtschaftsfaktor Fußball: Von der Weltmeisterschaft profitierte 2006 erwartungsgemäß das Ruhrgebiet mit den WM-Spielstätten Dortmund und Gelsenkirchen. 402000 Gäste kamen aus dem Ausland.Foto: dpa

Die Zahl der Übernachtungen in Nordrhein-Westfalen stieg um 2,1 Prozent auf 39,3 Millionen. Vor allem die Fußballfans haben der Tourismusbranche NRW im Jahr der WM Rekorde beschert.
In Ostwestfalen-Lippe allerdings profitierten einzig der Kreis und die Stadt Gütersloh von der Weltmeisterschaft. Dort hatten die Nationalspieler aus Portugal ihr Quartier bezogen und zahlreiche Fans angelockt. Im Kreis Gütersloh wurden 227 518 Gäste gezählt (+ 9,4 Prozent), die 426 253 Mal übernachteten (+ 10,7 Prozent). In der Stadt Gütersloh waren es 53 364 Gäste und 107 772 Übernachtungen (+ 12,8 Prozent). Auch die übrigen Städte in der Region legten zu. Ausnahme: Herford. Dort schrumpfte die Gästezahl um 5,8 Prozent auf 23 069 und die Zahl der Übernachtungen um 3,9 Prozent auf 40 982.
Bielefeld dagegen legte weiter zu. Mit knapp 500 000 Übernachtungen wurde das bislang drittbeste Ergebnis erzielt. Die Zahlen teilte das Landesamt für Statistik gestern mit. Dabei wurden neben Hotels, Pensionen und Jugendherbergen auch Gasthöfe, Ferienwohnungen und Campingplätze berücksichtigt. Auch kleine Betriebe mit weniger als neun Gästebetten sind nicht erfasst.
Im Regierungsbezirk Detmold wurden 1 728 796 Gäste mit 6,33 Millionen Übernachtungen gezählt, jeweils ein leichtes Plus.
Unter dem Strich dürften 2006 fast so viele Menschen in NRW zu Gast gewesen sein, wie das Bundesland selbst Einwohner hat (gut 18 Millionen). Damit erlebte die Tourismusbranche NRW bereits zum zweiten Mal in Folge ein Rekordjahr. Im Jahr zuvor - 2005 - hatte der katholische Weltjugendtag in Köln die Branche beflügelt. Damals waren mehr als eine Million Jugendliche in die Domstadt gereist.
Großer Gewinner unter den Tourismusregionen war das Ruhrgebiet mit den WM-Spielstätten Dortmund und Gelsenkirchen. Es verbuchte 2006 den prozentual höchsten Gästezuwachs von 9,1 Prozent auf knapp 2,4 Millionen. Darunter waren knapp 402 000 Gäste aus dem Ausland. Das ist ein Viertel mehr als 2005.
Bei der Zahl der Übernachtungen verzeichnete das Ruhrgebiet den zweithöchsten Zuwachs in NRW mit 6,3 Prozent auf gut 4,5 Millionen. Die Übernachtungen ausländischer Gäste im Revier stieg um 22 Prozent auf 796000.
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) in Nordrhein-Westfalen hofft, dass die Branche im Nachhinein von der Fußball-Weltmeisterschaft weiter profitieren wird. Positive Erinnerungen an die Fußball-WM könnten Touristen dazu bewegen, in NRW ihren Urlaub zu verbringen. »Die Zahlen von 2006 werden nur schwer zu toppen sein«, sagte Sprecher Thorsten Hellwig. Es wäre schon ein großer Erfolg, wenn die Ergebnisse 2007 gehalten werden könnten. Das werde aber auch abhängig sein von dem zyklischen Messegeschäft.
Im Fußball-WM-Jahr 2006 gab es aber nicht nur Gewinner, sondern auch Verlierer: In den Tourismusregionen Niederrhein, Sauerland sowie Bonn und Rhein-Sieg-Kreis wurden die Übernachtungszahlen des Jahres 2005 wegen leichter Rückgänge nicht ganz wieder erreicht. Bei den Gästezahlen wurde nur für die Region Bonn und Rhein-Sieg-Kreis ein leichtes Minus von 0,4 Prozent auf gut 1,1 Millionen errechnet.

Artikel vom 21.02.2007