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Familienpolitik
berührt nicht
nur Kindergeld

SPD startet »Rathaus-Gespräche«

Bielefeld (MiS). Ist Bielefeld auf dem Weg zu einer familienfreundlichen Stadt? Mit dieser Frage beschäftigte sich am Dienstag die Auftaktveranstaltung der »Rathaus-Gespräche«, die die SPD-Ratsfraktion nunmehr in loser Folge durchführen möchte.

Der städtische Sozialdezernent Tim Kähler erläuterte das Vorhaben, in Bielefeld 14 Kindertageseinrichtungen in Familienzentren umzuwandeln, die besondere Betreuungs- und Förderangebote machen sollen. Wolfgang Stadler, Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt OWL, betonte, Familienfreundlichkeit werde nur erreicht, wenn auf die veränderten gesellschaftlichen Verhältnisse eingegangen werde. Dazu gehörten die Bedürfnisse von Migranten, Alleinerziehenden und Patchwork-Familien genauso wie Besonderheiten, die sich aus veränderten Arbeitszeiten ergäben. Der Familienbegriff müsse neu definiert werden.
Ulrich Zimmer, Präsident des Stadtsportbundes, und Astrid Homann, Leiterin der Kita Kindermann-Stiftung, gehörten ebenfalls zum Podium. In der von Regine Weißenfeld, Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, moderierten Diskussion ging es auch um die Frage, was künftig aus den Horten werden soll. Die Stadt kann nur die Hälfte der 18 Kinderhorte für Schulkinder erhalten, weil das Land weniger Zuschüsse gibt, stattdessen die offene Ganztagsschule stärker unterstützen möchte.
Früher war Familienpolitik Kindergeld erhöhen und fürs Ehegatten-Splitting sorgen, meinte SPD-Fraktionschef Peter Clausen. »Inzwischen ist es eine Querschnittsaufgabe, die die verschiedensten Politikbereiche betrifft.«

Artikel vom 22.02.2007