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Iran ignoriert
UN-Resolution

Teheran drohen neue Sanktionen

Wien/Teheran/New York (dpa). Der Iran hat die Forderung des UN- Sicherheitsrats nach Einstellung seiner Urananreicherung ignoriert und die Anreicherungsversuche sogar noch verstärkt.
Mohammed el Baradei: Iran weitet Aktivitäten aus.

Dies geht aus einem Bericht der Internationalen Atomenergie-Organisation IAEO um Chef Mohammed el Baradei hervor, der gestern dem Sicherheitsrat in New York vorgelegt wurde. Die USA kündigten an, sie wollten jetzt den Druck auf Teheran verschärfen. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), in den kommenden Tagen müssten die weiteren Schritte geprüft werden.
Dem IAEO-Report zufolge haben iranische Techniker bis zum 17. Januar in der Anreicherungsanlage Natans ungefähr 66 Kilogramm des Anreicherungsgases Uranhexafluorid zu Reaktor-tauglichem Uran 235 verarbeitet und die Zahl der einsatzfähigen Gaszentrifugen auf 328 verdoppelt.
Der stellvertretende Leiter der iranischen Atombehörde, Mohammed Saidi, bezeichnete das Verhalten Teherans als »selbstverständlich« Die amerikanische UN-Vertreterin Jackie Sanders sagte dagegen in New York: »Es ist klar, dass sie (die Iraner) die letzte Resolution nicht beachtet haben. Deshalb ist es klar, dass wir den Druck erhöhen müssen.« Der Sicherheitsrat müsse entscheiden, welche Maßnahmen ergriffen werden sollen.
Wann sich das höchste UN-Gremium mit dem Report befasst, war zunächst unklar. Für heute steht eine Aussprache zur Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen auf dem Programm. Beobachter schlossen nicht aus, dass dabei auch der IAEO-Bericht angesprochen werden könnte.
Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, hat Teheran auch seine Arbeiten an dem Schwerwasserreaktor bei Arak unter Verstoß gegen die UN-Resolution fortgesetzt. Ausdrücklich wird die Weigerung des Irans erwähnt, insgesamt 38 IAEO-Inspekteure nach Teheran reisen zu lassen.
Seite 4: Leitartikel

Artikel vom 23.02.2007